Unsere wichtigste Forderung ist der Mehrmarkenvertrieb", sagt Mag. Othmar Karas. DerÖVP-Europaparlamentarier profiliert sich als Vertreter der Klein-und Mittelbetriebe. In deren Interesse hat er eine mündliche Anfrage des Wirtschafts-und Währungsausschusses an die EU-Kommission initiiert. Auch eine schriftliche Resolution wurde beschlossen. Behandelt werden beide bis Mitte Mai,doch verhindern kann das Parlament den GVO-Wegfall nicht: Selbst eine einhellige Ablehnung, von der bislang keine Rede sein kann, wäre für Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia nicht bindend.

Dr. Hanspeter Hanreich, Konsulent des Instituts für Höhere Studien, glaubt ebenfalls nicht daran, dass der mit dreijähriger Gnadenfrist endenden GVO neues Leben eingehaucht werden kann: "Die Kommission hat ihre Meinung mit zahlreichen Studien und Expertisen abgesichert."

"Die Abhängigkeit wird größer"

Im Auftrag der Wirtschaftskammer haben Hanreich und sein Kollege Mag. Hermann Kuschej eine detaillierte Studie verfasst, die sich mit den Folgen des GVO-Wegfalls für den heimischen Fahrzeughandel befasst. Deren Resultat, in Hanreichs eigenen Worten: "Es wird sicherlich eine Konzentration der Händlerschaft geben, die Abhängigkeit der kleinen Betriebe wird noch stärker und die Auswahl für die Konsumenten geringer werden."

Nur Teilehändler und freie Werkstätten können den Kommissionsplänen etwas Positives abgewinnen: Die für sie vorgesehene Sonder-GVO würde für weitere Freiheiten sorgen und beispielsweise die umstrittene Unterscheidung zwischen Original-und Identteilen klären.