Der Chef der Schnellservicekette Fastbox wagt den Wechsel in die
Selbstständigkeit.
Nach zwei Jahrzehnten als Sanierer versteht Friedrich Neubauer etwas
von Unternehmensführung. Bei Fastbox, der jahrelang defizitären
Schnellservicetochter von Denzel, übernahm er Ende 2008 gemeinsam mit
dem Investor RECAP das Ruder. Kürzlich erwarb er auch jene 51
Prozent, die der Fonds gehalten hat. Warum?
Neubauer glaubt an das Potenzial der Kette -nicht als "billiger
Jakob", sondern als preisbewusster Qualitätsanbieter für Autos über
vier Jahre. Punkten werde man mit "keinen oder kurzen Wartezeiten"
sowie Servicekosten, die um ein Viertel unter dem Niveau von
Markenbetrieben liegen. All das soll auch kaufmännisch Sinn machen:
"2009 waren wir aufgrund von Sonderbelastungen noch nicht in den
schwarzen Zahlen, heuer wird es sich ausgehen", sagt Neubauer.
Mittelfristig sei eine Umsatzrendite zwischen 3 und 5,5 Prozent
realistisch.
Partner gesucht
Das Filialnetz soll bis 2013 von derzeit 20 auf 30 Standorte
anwachsen. Einerseits plant Neubauer einige eigene Filialen,
andererseits sucht er Franchisepartner: "Wir laden junge Kfz-Meister,
aber auch aktive Betriebsinhaber ein, sich an unserem erfolgreichen
Konzept zu beteiligen."
Selbst Elektroautos, für die man als Service-und eventuell sogar
Vertriebsnetz fungieren könnte, bezieht Neubauer in seine Planungen
mit ein. Visionen hat er zweifellos: Ob sich diese auch realisieren
lassen, werden die nächsten Jahre zeigen.