Im technisch hochrangigen, jedoch an Innovationen zur Zeit armen
Reifenangebot geht Bridgestone in Europa eigene Wege.
Nach dem globalen Geld-ohne-Grenzen-Einsatz in der Formel 1 schaltet
Bridgestone etwas zurück, ohne die Kompetenz in der Reifenentwicklung
in Frage zu stellen. Im schwedischen Vidsel nahe dem Polarkreis wurde
ein modernes Testgelände für Reifentests aller Art eingerichtet.
Technisch hoch aufgerüstet und alle Wetterlagen simulierbar, festigt
der japanische Reifenproduzent damit sein Image im Markt. Längst geht
es nicht mehr nur um neue Profile, Silica-Mischungen und um die
Nuancen der auf die modernen Fahrzeuge hin abgestimmten Pneus, es
geht den Akteuren Sicherheit über alles.
Bridgestone bündelt die technischen Möglichkeiten und veranstaltet
die Ergebnisse auf Testgeländen rund um die Welt. Für die alpinen
Wetterbedingungen wurde in Vidsel der Testparcours eingerichtet.
Milde und strenge Winter, aber auch heiße Perioden bilden während des
Jahres die Kulisse bei der Positionierung hoch entwickelter Räder für
nahezu alle Einsatzarten auf unseren Straßen. "Mit dem Thema
Sicherheit geben wir dem Käufer klare Botschaften", erklärt Wilfried
Rulands, bei Bridgestone für das Marketing und die PR in Deutschland
der Schweiz und Österreich zuständig, "wovon auch der
Reifenfachhändler partizipieren kann."
Die aktuelle Produktfamilie
Der Potenza, bekannt aus der Formel 1 für den sportlich
ambitionierten Fahrer, der neue Tu-ranza T001 für den
komfortorientierten Touringfahrer sowie der Ecopia EP150, der aus
Sicht von Bridgestone eine perfekte Kombination aus
Umweltfreundlichkeit und Sicherheit darstellt.
Mit Firestone im "Qualitysegment" zählt Rulands weiterhin auf eine
sehr bekannte Marke, die im Handel als Preisalternative Geltung hat.
Dayton dient der vollständigen Abrundung im Sortiment.
"Nach einem stabilen Winterreifengeschäft, rechnet der für
Bridgestone in Österreich für den Pkw-Reifenverkauf zuständige Dr.
Robert Gmeiner mit keinen größeren Veränderungen im Markt: "Die
notwendigen Preiserhöhungen gingen letzte Saison unspektakulär über
die Bühne. Wir konzentrieren uns auf unsere sportlichen Werte." Mitdem Sponsoring von Weltcup-Damen und Herrenschirennen gelang dem
Marketing für die alpine Region ein sehr intensiver Markenauftritt,
freut sich Rulands. Inzwischen wird über eine Fortsetzung der
Kooperation mit der FIS für die Saison 2012/2013 verhandelt.
Begleitet von den europäischen Anstrengungen um ein geeignetes
Reifen-Labeling rechnet Bridgestone 2012 mit einem Absatzverlauf auf
hohem Niveau.
"Test the Best" lautet zudem eine den Handel flankierende
Marketingmaßnahme mittels Gutschein-Aktion.
Eine heuer vermutete defensive Einlagerungspolitik reflektiert den
realen Markthintergrund, die Einlagerungsmengen aus dem Vorjahr sind
noch nicht restlos verkauft. "Wir wissen uns darauf einzustellen, um
unsere Absatzziele positiv zu gestalten", quittiert Rulands diesen
Umstand. Der Reifenmarkt wird künftig wieder in kleineren Schritten
gestaltet werden, spektakuläre Entwicklungen sind nicht zu erwarten.
Das bringt Bridgestone, dem Lauf der Zeit geschuldet, auch mit dem
ganzheitlichen Forschungs-und Entwicklungsaufwand zum Ausdruck. (LUS)