Der Erfolg des neuen Peugeot 208 ist für PSA von großer Bedeutung.
Nach dem Serienstart in Frankreich läuft nun die Produktion in der
Slowakei an.
Als das slowakische PSA-Werk in Trnava im November die Produktion des
millionsten Autos feierte, hat der slowakische Präsident und frühere
Rennfahrer Ivan Gasparovic einen Peugeot 208 als Jubiläumsfahrzeug
vom Montageband gelenkt. Damals war die Pilotproduktion des neuen
Modells gerade angelaufen. Normalerweise lassen Autowerke bei
Produktionsjubiläen etablierte Produkte vom Band laufen und nicht
erste Pilotexemplare. Auch dieses Beispiel zeigt, wie wichtig der
Erfolg des Peugeot 208 für PSA ist. Die Serienproduktion des 208 ist
im Jänner im französischen Werk Poissy angelaufen, das slowakische
Trnava folgt Mitte März. Poissy und Trnava sollen je 40 Prozent der
europäischen Produktion bauen, ab dem zweiten Halbjahr wird der 208
auch im französischen Mulhouse entstehen.
Fokus auf Qualität
"Wir müssen sicherstellen, dass der 208 auf demselben Qualitätsniveau
produziert wird wie der 207", sagt Luciano Biondo, Generaldirektor
des slowakischen PSA-Werkes PCA Slovakia. In die Produktion des neuen
Modells in der Slowakei seien rund 100 Millionen Euro investiert
worden, berichtet Biondo: "Wir haben eine neue Lasertechnologie im
Rohbau installiert. In der Lackieranlage wurde ebenfalls eine neue
Technologie eingeführt, um den CO 2-Ausstoß zu reduzieren." Bisher
wurden in der Slowakei Peugeot 207 und Citroën C3 Picasso produziert.
Einige Monate lang wird die Fabrik drei Modelle gleichzeitig bauen,
bis die Fertigung des 207 im Verlauf dieses Jahres eingestellt wird.
Das Werk kann zwei Autos in regulärer Fertigung und ein drittes in
der Anlaufphase bauen. Das bedeutet etwa, dass in der Montage das
Armaturenbrett für den Peugeot 208 außerhalb der Montagelinie
vorbereitet wird, so lange der Peugeot 207 produziert wird.
Autos auch für Österreich
Die Peugeot 208 slowakischer Provenienz werden vor allem für Zentral-
und Osteuropa bestimmt sein. "Zu den typischen Märkten zählen Polen,
Tschechien, die Slowakei, vielleicht Österreich und weitere Länder
der Region", sagt Luciano Biondo. Die Nutzfahrzeugversion wird in der
Slowakei für ganz Europa entstehen.
Im Vorjahr hat das Werk rund 177.000 Autos produziert, davon 55
Prozent Peugeot 207 und 45 Prozent Citroën C3 Picasso. Die maximale
Kapazität beträgt 57 Autos pro Stunde. Nach der Einführung der
dritten Schicht sollen rund 1.280 Autos pro Tag das Montageband
verlassen. "Wenn wir im Juni mit der dritten Schicht beginnen, können
wir 2012 mit der Produktion von rund 240.000 Autos rechnen",
berichtetBiondo.
Endlich dritte Schicht
Das slowakische PSA-Werk hat 2006 die Produktion aufgenommen. Laut
damaliger Planung sollte die dritte Schicht wesentlich früher als
2012 eingeführt werden. Doch dann kam die Wirtschaftskrise. "Im
Jänner 2010 habe ich entschieden, keine Leute wegen der Krise zu
entlassen", erklärt Biondo. Allerdings habe es 2010 und 2011 jeweils
rund 25 Tage ohne Produktion gegeben: eine Zeit, die in Trnava zur
Mitarbeiterschulung genutzt wurde.
Aktuell werden im Zweischichtbetrieb rund 3.000 Mitarbeiter
beschäftigt. Für die dritte Schicht werden 900 weitere Personen
benötigt. 300 haben bereits an dem Projekt 208 gearbeitet und kehren
nun in die Produktion zurück, weitere 300 sind neu an Bord und die
restlichen 300 Mitarbeiter sind noch zu rekrutieren.