Wie sichÖsterreichs Liedgut auf den Song Contest in Baku
vorbereitet, verfolgen derzeit Millionen Zuschauer im Fernsehen. Kein
Tag vergeht, ohne dass über die Teilnehmer diskutiert wird.
Wie sich der Autohandel mit seinen - noch - hunderttausenden lokalen
Arbeitsplätzen auf die Sparwut der Regierung einstellt, verfolgen
allenfalls die betroffenen Betriebsinhaber selbst.
Bei aller Marktsättigung und dem damit verbundenen Preisdruck, sie
wird in unseren Breiten weder Quereinsteigern große schnelle Erfolge
bringen, nicht das Preisgefüge für Neuwagen nennenswert nach unten
drücken, noch den Service zum Nulltarif zwingen. Erst wenn der Kunde
billige Leistungen für wenig Geld tatsächlich haben und akzeptieren
wird, werden die Weisheiten der Regierenden glaubwürdiger.
Der Markt und das Marktgefüge verändern sich, nicht aber das Gesetz
der Wirtschaft. Das verbietet nach wie vor, für wenig Geld viel Wert
zu erhalten. Nehmen Sie als Kunde das niedrigste Angebot an, müssen
Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn
Sie das tun, dann haben Sie auch genügend Geld,um für etwas Besseres
zu bezahlen.
Das, was wir also unseren Kunden in der Zukunft anbieten können, und
damit meine ich Hersteller und Vertriebsorganisationen, ist eine
ausgeprägte Kundennähe sowie auch darüber mehr Qualität zum
angemessenen Preis.
Das ist an sich eine beruhigende Perspektive für den Verbraucher, und
zwar unabhängig davon, wie sich in der Zukunft eine in einigen
Bereichen auch monopolisierte Vertriebs- und Serviceschiene in einem
ansonsten freien Markt darstellt. Mit anderen Worten: Der Wettbewerb
bleibt, die Teilnehmer werden weniger und gute Leistungen müssen
entsprechend honoriert werden. Der Kunde ist aber immer der Gewinner.
In diesem Spektrum muss heute jeder Teilnehmer am Markt, in welcher
Form auch immer, seinen Platz finden oder letztlich vom Markt
verschwinden.
Ihr
Gerhard Lustig