Die Wirtschaftlichkeit der LED-Produktion war bislang durch die
Kosten der "Saphir-Wafer" begrenzt. Nur dieses teure Grundmaterial
ließ sich mit den für blaue LEDs erforderlichen
Galliumnitrid-Kristallen beschichten.
Die dünnen Substratscheiben
können aufgrund ihrer hohen Härte nur schwer bearbeitet werden. Den
Technikern von Osram ist es kürzlich erstmals geglückt, diese Licht
emittierenden Galliumnitrid-Schichten statt auf den kleinen
Saphirscheiben auf Silizium-Wafern mit 150 Millimeter Durchmesser zu
"züchten".
Mit der neuen Siliziumtechnologie können aus einer
150-Millimeter-Scheibe 17.000 LED-Chips von je einem
Quadratmillimeter gewonnen werden. Tatsächlich sind derartige
"Si-Wafer" schon mit einem Durchmesser von 300 Millimetern
erhältlich, doch fehlen derzeit noch die Anlagen für die
Weiterbearbeitung. In den Osram-Labors bastelt man bereits an der
Entwicklung von 200 Millimeter Silizium-Scheiben, auf denen sich
weiße und blaue LEDs "züchten" lassen. Das würde die Produktivität
noch weiter erhöhen - und damit die Kosten je Lichtchip weiter
senken.
Die ersten Prototypen zeigten nach den Messungen des Projektleiters
Dr. Peter Stauss gegenüber den aus Saphir-Wafern produzierten LEDs
keinerlei Qualitätsverluste. Derzeit arbeiten die Techniker daran,
den ganzen Fertigungsprozess auf die neue Technologie umzustellen.
Osram erwartet, in zwei Jahren mit den neuen Chips am Markt zu sein.