Im Februar haben die US-Markenhändler auf der jährlichen NADA-Convention in Orlando (Florida) Bilanz gezogen. Dabei zeigte sich, dass der langjährige Neuzulassungsdurchschnitt in den Vereinigten Staaten von rund 16,5 Millionen im Vorjahr auf 10,4 Millionen gefallen ist. Für heuer wird eine mäßige Steigerung auf 11,9 Millionen Fahrzeuge erwartet. Der US-Autoindustrie wurde auf dem Kongress vorgerechnet, dass sie ohne die Nachsicht von Gewerkschaften, Zulieferern und Einzelhandel zur Gänze Pleite gegangen wäre. So befindet Ford sich schon länger wieder in den trockenen Tüchern und General Motors berichtet von einerdreischichtigen Vollauslastung der verblieben Werke.

Schwer betroffen von dieser Entwicklung ist wegen der Rückgänge in der Erstausrüstung auch die globale Reifenindustrie. Wenn man weiß, dass der Anteil der Winterreifenproduktion weltweit lediglich 5 Prozent der Gesamtherstellungsmenge ausmacht, kann man sich vorstellen, dass Probleme auf dem heimischen Nachrüstsektor in den Zentralen der Großkonzerne eher auf die leichte Schulter genommen werden.

Wenn die Lieferfähigkeit das Zauberwort für den Erfolg im Reifenfachhandel ist, dann liegt auf der Hand, dass die auf Mengenproduktion ausgerichteten Branchengrößen wenig Verständnis dafür haben, dass sie als Puffer für eine unzureichende Einlagerungspolitik des Einzelhandels herhalten sollen. Das ist der Grund, weshalb der vor einiger Zeit totgesagte Reifengroßhandel wieder fröhliche Urständ feiert. Seine Dienstleistungen sind vor allem auch für Kfz-Betriebe unverzichtbar. Ohne rasche Lieferung der jeweils benötigten Pneus würden sie ziemlich alt aussehen, wenn das Auto eines Kunden auf der Bühne steht und spätestens am Nachmittag desselben Tages fertig sein soll.

Die gute Botschaft unserer diesmaligen Recherchen: Alle Welt betont, die Krise habe das Qualitätsbewusstsein der Konsumenten geweckt.