Rückrufe verunsichern die Kunden. Derzeit bekommt das Toyota vor
allem in den USA zu spüren, wo die Marke aufgrund der fehlerhaften
Gas- und Bremspedale nicht aus den Schlagzeilen kommt. Man muss
festhalten, dass jeder einzelne Unfall beziehungsweise Tote einer zu
viel ist. Es stellt sich aber dieFrage, ob die Medien oder gewisse
Anwälte nicht päpstlicher als der Papst sich selbst in Szene setzen.
Halte weiterhin fest
Es gibt meines Wissens keine Marke, die nicht mit Rückrufaktionen
konfrontiert ist. Ich persönlich kann es nicht verstehen, dass
derzeit gerade Toyota diesbezüglich nicht aus den Schlagzeilen kommt.
Meines Erachtens ist es hochgespielt. Langfristig glaube ich nicht,
dass die Marke imagemäßig Schaden trägt, auch wenn sie jetzt Einbußen
hinnehmen muss. Soviel ich weiß, stehen die Verantwortlichen zu 100
Prozent zu den aktuellen Mängeln. Persönlich bin ich in der
Vergangenheit schon Autos zahlreicher Marken gefahren. Ich halte
jedenfalls seit den 1990ern an den Fahrzeugen des Toyota-Konzerns
fest, vor allem weil er Vorreiter in Sachen Umweltbewusstsein ist.
Ich hatte auch noch nie ein Problem mit dessen Autos, obwohl ich pro
Jahr 70.000 bis 80.000 Kilometer unterwegs bin.
Markus Wolfahrt, Musiker
Könnte auch medial übertrieben sein
Im Grunde ist es schlimm, wenn durch produktionsbedingte Mängel am
Auto Menschen zu Tode kommen, egal ob in den USA oder sonst wo.
Angeblich wusste aber der Toyota-Konzern schon seit geraumer Zeit,
dass es gewisse Probleme mit seinen Fahrzeugen gibt. Allerdings
möchte ich diese Meinungen unter dem Vorbehalt von mir geben, dass
die gesamte Geschichte auchwirklich stimmt. Als Außenstehender ist
das alles nämlich sehr schwierig zu beurteilen. Die ganze
Szenendarstellung könnte auch medial aufgeputscht sein. Ich habe es
persönlich selbst miterlebt, dass die Presse mit diversen Meldungen
übertrieben hat.
Andre Arnold, 4-facher Profiskiweltmeister
Man zahlt die Rechnung
Die Situation von Toyota weltweit und im Speziellen in den USA ist
hausgemacht. Wenn man als Primus inter Pares für Qualität und
Zuverlässigkeit gilt und damit über viele Jahre Kunden und nicht nur
diese beeindruckt, sollte und müsste man mit dem Thema
Qualitätssicherung wesentlich sensibler umgehen, als hier geschehen.
Man zahlt nun die Rechnung für kurzfristiges Denken und Handeln, weil
man anscheinend nicht bereit war, diesem Problem mit einer
Rückrufaktion gebührend entgegenzusteuern. Aber zu welchem Preis?
Tausche einige eingesparte und zum Großteil rückgestellte Millionen
Dollar gegen derzeit noch nicht genau bezifferbaren Imageverlust,
Schadensersatzklagen und nun höhere Ausgaben fürdie Rückrufaktion!?
Dass dieses Thema ein gefundenes Fressen für die Medien ist, versteht
sich von selbst. Dazu braucht es keine amerikanischen Hersteller.
Mag. Thomas Daubek, Consulter
Hochtechnologie-Produkt
Ob die aktuelle Berichterstattungüber Toyota gerechtfertigt ist,
lässt sich als Außenstehender nur schwer beurteilen. Grundsätzlich
ist eine Rückrufaktion durchaus sinnvoll, wenn scheinbar ein Problem
bei einer ganzen Modellreihe auftaucht. Auffallend ist, dass Unfälle
nur in den USA passierten und nicht in Europa. Mich verwundert
allerdings auch, dass gerade bei einem Auto, das für mich als
hochtechnologisches Produkt zählt, es zu irgendwelchen Mängeln trotz
langer Entwicklungsphasen kommt. Aufhorchen lässt mich auch, dass
immer mehr Teile von Zulieferfirmen kommen und dass unterschiedliche
Marken auf dieselben Teile zurückgreifen.
Arnulf Prasch, Moderator