Dank konsequenter Expansionsstrategie ist Würth auch in Krisenzeiten
erfolgreich.
Viele Wirtschaftszweige, die 2009 unter der "Krise" zu leiden hatten,
haben eines gemeinsam: Sie sind Kunden von Würth. Dass die
österreichische Konzerngesellschaft dennoch mit einem Umsatzrückgang
um 3,5 Prozent auf 153,2 Millionen Euro und einem von rund 12 auf 8,2
Millionen Euro gesunkenen Gewinn davonkam, ist durchaus als Erfolg zu
werten. Heuer sollen wieder Zuwächse in der Bilanz stehen: Das
Führungsteam rund um Alfred Wurmbrand plant ein Umsatzplus von
mindestens 5 Prozent.
Der für die Kfz-Sparte verantwortliche Geschäftsführer Manfred
Reichhold teilt den Optimismus: "Unsere Division wird 2010 einer der
Wachstumsträger sein." Den heimischen Werkstätten prognostiziert er
ein stabiles Geschäftsumfeld, im immer härter werdenden Wettkampf
unter den Lieferanten werde manauf Kosten der Wettbewerber wachsen.
Der Hintergrund: innovative Konzepte, die aus einem reinen
Teileversorger einen umfassenden Dienstleistungspartner machen. "Wir
sind vom Kostenbringer zum Nutzenbringer geworden", fasst Reichhold
seine Philosophie zusammen.
Zahlreiche Hoffnungsträger
Konkret rechnet Würth heuer vor allem bei den vor eineinhalb Jahren
ins Sortiment aufgenommenen Starterbatterien der Marke FIAM, in der
Autoaufbereitung und bei den vor Kurzem in die Division Automotive
eingegliederten Fahrzeugeinrichtungen mit Zuwächsen. "Bei
Investitionsgütern sind wir schon im Vorjahr überproportional
gewachsen", berichtet Reichhold, der darüber hinaus den deutlich
wachsenden Onlineshop sowie die Schmiermittel-Kooperation mit BP als
Wachstumsfelder identifiziert.
Näher zu den Betrieben
Der Thekenumsatz in den Kundenzentren hat 2009 im Gegensatz zum
allgemeinen Trend um 23 Prozent zugelegt. Mit rund 14 Millionen Euro
ist er bereits für knapp ein Zehntel des gesamten Geschäftsvolumens
verantwortlich. 21 Filialen stehen den Kunden derzeit zur Verfügung,
die nächste wird am 1. April in Imst hinzukommen. "Zwei bis vier
weitere Eröffnungen", erklärt Reichhold, "sind im Laufe des heurigen
Jahres denkbar." Mittelfristig rechne man gar mit rund 40 Standorten.
Als Vorbild diene dabei Deutschland, wo es bereits 300 Kundencenter
gebe.
Noch näher an die Kunden zu rücken, ist zweifelsohne ein
kostenintensiver Schritt. Dennoch ist man bei Würth überzeugt, dass
er sich bezahlt macht. Auf jeden Fall passt er zur Leitlinie, die
Wurmbrand und Reichhold ausgeben: "Qualität statt Quantität" soll in
den kommenden Jahren noch stärker im Mittelpunkt stehen.