Die Autobank konzentriert sich ausschließlich auf die Zusammenarbeit
mit dem Fahrzeughandel - mit Erfolg, wie Vorstand und Miteigentümer
Gerhard Fischer erläutert.
Der deutsche Manager weiß, wovon er spricht: Schließlich ist er seit
über 30 Jahren im Kfz-Finanzierungsgeschäft tätig. Heute verantwortet
er als Vorstand der Autobank die Ressorts Vertrieb, Strategie,
Unternehmensentwicklung und Marketing. Gleichzeitig fungiert Fischer
gemeinsam mit den Aufsichtsräten Eduard Unzeitig und Frank Nörenberg
als Haupteigentümer der Spezialbank, die einen klaren Wachstumskurs
verfolgt: Das dafür nötige Kapital hat man sich einerseits durch den
Börsegang im November 2010, andererseits durch das nach wie vor
wachsende Spareinlagengeschäft beschafft.
Typischer Mittelständler
"Wir sind zu einem Gutteil unabhängig von den Verwerfungen am
Kapitalmarkt", sieht Fischer in der überschaubaren Firmenstruktur
einen wesentlichen Vorteil gegenüber international agierenden
Wettbewerbern. Hinzu kommt das beinahe familiäre Klima in der 55
Mitarbeiter beschäftigenden Bank: "Wir sind ein Mittelständler und
können mit unseren klein-oder mittelständischen Partnern im
Autohandel daher auf Augenhöhe kooperieren." Das wissen immer mehr
Autohäuser zu schätzen: Rund 130 "Kernpartner", die sowohl bei der
Absatz- als auch bei der Lagerfinanzierung mit der Autobank zusammen
arbeiten, gibt es derzeit. 2012 sollen 20 weitere Betriebe
hinzukommen.
Wie hoch Neugeschäftsvolumen und Bestand im Vorjahr ausgefallen sind,
konnte Fischer bei Redaktionsschluss aus börsenrechtlichen Gründen
noch nicht mitteilen. Die in den ersten drei Quartalen verzeichneten
Steigerungen bei Bestand und Neugeschäft habe man jedenfalls
fortsetzen können. Heuer plane man zumindesteinstellige
Steigerungen: Angesichts des voraussichtlich rückläufigen Automarktes
wäre dies ein nach wie vor überproportionales Wachstum.
Schritt nach Deutschland
Parallel zur positiven Entwicklung inÖsterreich setzt die Autobank
ihren Markteintritt in Deutschland fort. Dort wurde 2011 mit den
ersten beiden Mitarbeitern ein reines Leasingneugeschäft von 5
Millionen Euro erwirtschaftet. Zum Jahreswechsel wurde das Team auf
11 Personen aufgestockt, dieser Tage läuft das Kreditgeschäft an. Im
2. Halbjahr will Fischer auch die Händlerlagerfinanzierung in
Deutschland einführen. Damit würde der Leistungsumfang weitgehend dem
österreichischen Heimatmarkt entsprechen, was sich in ambitionierten
Zielen niederschlägt: "Ende 2012 wollen wir am ungleich größeren
deutschen Markt bereits dasgleiche Neugeschäftsvolumen wie in
Österreich erreichen."
"Nicht zu Leibeigenen werden"
Ob Deutschland oderÖsterreich: Die Gründe, die Händler zu einer
Zusammenarbeit mit der Autobank bewegen, sind sehr ähnlich. Anstatt
ausschließlich einer Herstellerbank zu vertrauen und damit "immer
mehr zum Leibeigenen zu werden", suchen die Betriebe laut Fischer
nach einem zweiten oder dritten Finanzierungsstandbein: "Mit guten
Konditionen, rascher Abwicklung und erstklassigem Service halfen wir
bei der Entfesselung."
Die unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteile der Fahrzeugfinanzierung
im Autohaus liegen für Fischer unterdessen auf der Hand: "Der
Ergebnisbeitrag von Leasing-und Kreditverträgen ist sicher höher als
die eigentliche Umsatzrendite eines typischen Autohauses."