Die Bedeutung der Elektronik im Fahrzeugbau nimmt stetig zu.
Werkstätten sind gut beraten, darauf zu reagieren: zum Beispiel mit
der mechatronischen Prüfung sicherheitsrelevanter Teile, die der
renommierte Werkstattausrüster MAHA ermöglicht.
Dass elektronische Komponenten nicht mit mechanischen Kontrollen auf
ihre Verkehrssicherheit geprüft werden können, hat sich längst bis zu
den Gesetzgebern herumgesprochen. "Mit der im Juli 2010
verabschiedeten Richtlinie 2010/48/EU wurden die Vorschriften und
Prüfverfahren für die periodische Fahrzeugüberprüfung an den
technischen Fortschritt angepasst", erklärt Manfred Rudhart, der bei
MAHA als Produktmanager für Prüfstände fungiert. "Damit wurden die
gesetzlichen Weichen eindeutig in Richtung mechatronische
Fahrzeugüberprüfung gestellt."
Technische Ausstattung nötig
Ziel der mechatronischen Fahrzeugüberprüfung ist es, in kurzer Zeit
die Funktionsbereitschaft der sicherheitsrelevanten Bauteile zu
prüfen. Dabei werden durch ein externes Gerät die Fehlerspeicher
ausgelesen und die Steuergeräte angeregt. "Die Entwicklung der
Diagnosegeräte ist heute so weit, dass neben den üblichen Geräten,
die über OBD die entsprechenden Daten auslesen können, ein Gerät mit
drahtlosem Kommunikationssystem zur Verfügung steht, das einen
schnellen Verbindungsaufbau garantiert und für die Belange der
Fahrzeugüberwachung ausgerichtet ist", erläutert Rudhart. Nötig ist
darüber hinaus eine Datenbank im Prüfgerätenetzwerk für den Abgleich
der Soll- und Istwerte.
Datenbank als Voraussetzung
Der Umfang einer derartigen Prüfung erstreckt sich auf die
elektronischen Komponenten der Bremsanlage, Lenkung, Scheinwerfer und
Leuchten. Ebenso relevant sind Sicherheitssysteme wie
Überrollschutzeinrichtungen, Gurte und Rückhaltesysteme, Airbags,
Fahrdynamiksysteme sowie ESP und Geschwindigkeitsbegrenzer.
Unverzichtbar fürdie Überprüfung dieser Komponenten sind die von den
Fahrzeugherstellern zur Verfügung gestellten Informationen, etwa
Bremsgrenzwerte oder Druckdaten.
Automatisierte Praxis
Wie funktioniert die mechatronische Fahrzeugprüfung in der
Praxis?"Mit Aufbau der Kommunikation zwischen Fahrzeug und Prüfgerät
werden prüfungsrelevante Daten wie zum Beispiel die
Fahrzeugidentifikationsnummer, der Kilometerstand sowie sonstige
Informationen über den Autotyp ausgelesen", erläutert Rudhart: "Das
aufwändige und oft fehlerbehaftete Ablesen vom Zulassungsschein ist
damit Vergangenheit." Die in der Folge gewonnen Prüfergebnisse werden
automatisch mit den jeweiligen Vorgaben und Grenzwerten des
Gesetzgebers sowie mit den von den Fahrzeugherstellern gelieferten
Daten abgeglichen. Außerdem findet ein Auslesen der Fehlerspeicher in
den Komponenten sicherheitsrelevanter Steuergeräte statt. Die
Ergebnisse werden mit Bewertung als kompletter Bericht dokumentiert
und können zusätzlich ausgedruckt werden.
Wenn Werkstätten schon jetzt in die entsprechende Werkstattausrüstung
investieren, um in Zukunft derartige weitgehend automatisierte
Prozesse abwickeln zu können, gibt es laut Rudhart gleich mehrere
positive Folgen: einerseits sinkt die Arbeitsbelastung, andererseits
steigt die Zuverlässigkeit - und damitauch die Verkehrssicherheit.