Internationalisierung ist im Teilehandel kein leeres Schlagwort. Der Trend zu größeren Einheiten lässt die verbliebenen heimischen Anbieter zusammenrücken: Das ist durchaus zum Vorteil der Kunden, wie das Beispiel von Rothmund Mibra und ATP beweist.

Starke Logistik

Zum Jahreswechsel avancierte der traditionsreiche Teilehändler, der mit Hagenbrunn, Vösendorf und Asten drei Standorte in Nieder-und Oberösterreich betreibt, zum jüngsten Vollmitglied der Einkaufsgenossenschaft. Damit setzt Eigentümer Alexander Rothmund nach jahrelanger Mitgliedschaft bei der internationalen Dachkooperation Group Auto Union den nächsten Integrationsschritt.

"Ohne an unternehmerischer Selbstständigkeit einzubüßen, erhalten wir Zugriff auf das Amstettener Zentrallager von ATP", unterstreicht Geschäftsführer Christian Marangoni einen der wesentlichen Vorteile des Beitritts. Aus dem 3.000 Quadratmeter großen, 22 Mitarbeiter beschäftigenden Logistikzentrum werden täglich rund 4.200 Positionen versandt. Dabei liegt die Fehlerquote bei bemerkenswert niedrigen 0,1 Prozent.

Entwicklung zum Vollsortimenter

Zweimal pro Tag treffen die Lieferungen aus Amstetten in den Niederlassungen von Rothmund Mibra ein. Auch der Onlineshop des Unternehmens profitiert vom starken logistischen Rückgrat: "Kaum ein Artikel, der nicht binnen 24 Stunden bei den Kunden wäre", sagt Marangoni. Dies gilt auch für Marken und Produktgruppen, die bislang nicht im Sortiment des 55 Mitarbeiter beschäftigenden Unternehmens zu finden gewesen sind. Marangoni sieht daher im Beitritt zu ATP eine logische Fortsetzung der seit Jahren vollzogenen Entwicklung zum Vollsortimenter: "Gleichzeitig behalten wir unsere bekannt hohe Kompetenz bei Motorenteilen."

Aktuell wie nie zuvor

Der Vorstand von ATP freut sich, mit Rothmund Mibra einen weiteren klingenden Namen auf der nunmehr 19 Firmen umfassenden Gesellschafterliste zu führen. Der Gemeinschaftsumsatz der Genossenschaft sollte deutlich steigen, außerdem erhalten die Werkstattkonzepte einen zusätzlichen Schub: Sowohl "Profi Service" als auch das kürzlich vorgestellte Zweitsystem "ATP Technikpartner" dürften bei den Stammkunden von Rothmund Mibra auf ein reges Interesse stoßen. Glaubt man Erwin Leitner und Roland Dworak, könnte der prominente Neuzugang der Auftakt zu einigen weiteren Beitritten sein. Langfristig gebe es Potenzial für 25 bis 30 Gesellschafter. Die Idee hinter ATP sei jedenfalls so aktuell wie nie zuvor, betont Leitner: "Regionale Teilehändler müssen sich entscheiden, ob sie ihre Kräfte bündeln oder beim eigenen Mitbewerb einkaufen wollen."