„Es gibt auf dem heimischen Kfz-Markt derzeit sowohl ausreichend Angebot als auch genügend Nachfrage. Viele Konsumenten sind derzeit jedoch nicht bereit – oder auch finanziell nicht in der Lage – entsprechende Käufe zu tätigen. Dies gilt sowohl für den GW- als auch den NW-Bereich“, skizziert Reissigl die Ausgangslage. Dabei haben sich die Motor-Experten angesehen, welche Punkte die Branche 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit prägen werden.
Leistbare E-Mobilität als wichtiger Punkt
Zum Beispiel das Thema Leistbarkeit wird laut willhaben ein wichtiger Punkt. 2025 wird es voraussichtlich zu einem kräftigen Angebotszuwachs in den niedrigeren Preisregionen geben. So kündigte Stellantis bspw. Eine weitere Version des ë-C3 zu einem Preis ab 19.990 Euro ab. Der BYD Seagull soll um etwa 18.000 Euro erscheinen, der Leapmotor T03 soll ebenfalls in dieser Preisregion angesiedelt sein.
Hinzu kommt der Hyundai Inster ab rund 23.000 Euro, der Škoda Epiq und der Fiat Grande Panda bei etwa 25.000 Euro. In einer ähnlichen Preissparte soll sich auch der VW ID.2 ansiedeln. „Wir sind überzeugt, dass E-Mobilität die führende Antriebsform der Zukunft sein wird. Welche Schwerpunkte und Neuerungen hinkünftig gesetzt werden, ist nicht zuletzt von der nächsten Regierung abhängig sein“, so Alexander Reissigl, Head of Auto & Motor bei willhaben.
Markenbildung für sichere Zukunft für heimische Kfz-Betriebe
Die Zahlen einer willhaben-Marktstudie gemeinsam mit Marketagent aus dem Oktober 2024 sprechen eine deutliche Sprache: Autokäufer sind so gut informiert wie nie zuvor, haben heutzutage beim ersten Besuch im Autohaus durchschnittlich bereits etwa 60 Prozent ihrer Customer Journey hinter sich. Mit der auch 2025 weiterwachsenden Bedeutung von digitalen Vertriebskanälen sind heimische Händler daher gut beraten, mit ihren individuellen Serviceleistungen und Angeboten eine eigenständige Marke (weiter) zu entwickeln.
„Es ist erfreulich zu sehen, dass zahlreiche Konsumenten durchaus bereit sind, diese Reise mitzugehen: 56,6 Prozent der Befragten glauben laut unserer Erhebung, dass der stationäre Autohandel auch in den nächsten fünf Jahren eine wichtige Rolle spielen wird. Auch beim Auto-Wiederverkauf gibt es große Gesprächsbereitschaft, gemäß Studie schließen nur 8,1 Prozent völlig aus, ihr gebrauchtes Fahrzeug an einen Händler zu verkaufen“, ist Alexander Reissigl überzeugt.
Recycling und autonomes Fahren
Auf dem Weg zum möglichst klimaneutralen Verkehr ist die Ausweitung der Kreislaufwirtschaft in der Elektro-Autoindustrie einer der mächtigsten Hebel: Die EU-Kommission hat kürzlich einen Vorschlag für eine Verordnung über Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft bei der Fahrzeugkonstruktion und die Entsorgung von Altfahrzeugen veröffentlicht, deren Verabschiedung für das Jahr 2025 zu erwarten ist.
Zudem erkannte und nutzte die Automobilindustrie sehr früh die Potenziale künstlicher Intelligenz, neben Robotik in der Herstellung insbesondere auch rund um Sensoren und im Assistenz-Bereich. „,Full Self-Driving‘ steht Elektroautomobilisten in Nordamerika bereits länger zur Verfügung und gilt als wichtiger Schritt Richtung autonomes Fahren. Neue Möglichkeiten in diesem Bereich könnten für Europa neuen Schwung bringen. Mit großer Spannung erwarten wir, wie große Teile der Branche, 2025 daher auch diese entsprechende Entscheidung der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) in Genf“, so Alexander Reissigl abschließend.