Der französische Autobauer Renault wird künftig noch enger mit dem chinesichen Konzern Geely, zu dem u.A. auch die Marken Polestar oder Zeekr gehören, zusammenarbeiten. Es gibt bereits jetzt Kooperationen zwischen den beiden Unternehmen, wie zum Beispiel in Südkorea, wo Geely mit 34 Prozent an Renault Korea Motors beteiligt ist. Die Zusammenarbeit in Brasilien geht nun aber noch eine Stufe weiter.

Die Renault-Gruppe und die Geely Holding vereinbarten eine Kooperation zur Produktion und zum Verkauf von E-Fahrzeugen sowie CO2-armen Fahrzeugen in Brasilien. Konkret wird sich Geely an Renault do Brasil mit einer Minderheit beteiligen, im Gegenzug bietet Renault sein regionales Produktions- und Vertriebsnetz an. Damit wird Renault in seinem Werk in Sao José dos Pinhais neben Renault-Modellen auch Fahrzeuge für die Geely-Holding bauen. Zudem wird Renault do Brasil Vertriebspartner von Geely-Modellen in Brasilien. 

Renault kann mit der Kooperation die Auslastung seines Werks in Brasilien erhöhen, Geely wiederum ermöglicht die Kooperation eine Expansion in einen neuen großen Markt. Immerhin entfallen 44% aller Fahrzeugverkäufe in Südamerika auf Brasilien. "Gemeinsam haben wir Vertrauen und eine effektive Arbeitsbeziehung aufgebaut. Das sind große Vorteile, die wir heute mit dieser neuen Zusammenarbeit in Brasilien nutzen wollen", so Renault-Chef Luca de Meo.

Geely- statt Nissan-Allianz?

Noch vor wenigen Wochen war Renault im Rennen um eine Allianz mit dem kriselnden japanischen Autobauer Nissan. Diese Fusion unter einer Konzernmarke dürfte wohl an Mitverhandler Honda gescheitert sein. Nun mehren sich die Gerüchte, dass die Erweiterung der Kooperation mit Geely nur ein weiterer Schritt zu einer Allianz oder Fusion der beiden Autobauer sein könnte. Renault sucht bereits längere Zeit nach Kooperationspartnern für mehr globale Präsenz.