Mit prominenter politischer Besetzung wurde am 25. und 26. September die dritte eKKon der eFuel Alliance Österreich in der Wirtschaftskammer Österreich veranstaltet. Dabei wurde von mehreren Seiten eine Änderung der EU-Regularien für die Anrechnung und die Produktion von eFuels und grünem Wasserstoff gefordert: „Wenn man eine CO2-neutrale Zukunft will, muss man technologieoffen sein“, so eFuel-Alliance-Vorstand Jürgen Roth. Der Elektromotor habe seine Berechtigung, doch eine einseitige Ausrichtung sei nicht zielführend. „Man braucht mehrere Pferde, die die Kutsche ziehen.“ Weitgehend einig ist man sich, dass der Elektroantrieb im Pkw dominieren wird, teilweise im Schwerverkehr, im Bereich der Land- und Baumaschinen. Vor allem aber in Luft- und Schifffahrt würden flüssige Kraftstoffe, zukünftig als E-Fuels, weiterhin die Hauptrolle spielen.

Regulatorische Unsicherheit als größte Hürde

„Auch 2040 werden noch 55 Prozent des heutigen Kraftstoffbedarfs bestehen – vor allem im Flug- und Schiffsverkehr“, prognostiziert Corentin Prié, Manager Strategy Powertrain, Hydrogen, E-Fuels, Bio-Fuels, Battery bei Porsche Consulting. Der Pkw-Bestand wird noch 37 Prozent, Lkws werden 62 Prozent sowie Flugzeuge 99 Prozent flüssiger Kraftstoffe benötigen, „die damit unverzichtbar bleiben“, so Prié. Der Hochlauf für E-Fuels sei möglich: „E-Methanol spielt dabei eine zentrale Rolle – als Plattform für Kraftstoffe und Chemikalien.“ Von derzeit 300 angekündigten Projekten sind zurzeit aber weniger als 0,1 Prozent in Betrieb und nur 6 Prozent der Projekte haben bisher die Finanzierungsstufe erreicht. „Die größte Hürde bleibt die regulatorische -Unsicherheit“, erklärt Prié. 

Die Kosten könnten durch Skalierung und Standortwahl massiv sinken. Bei optimaler Entwicklung und Nutzung aller Optimierungs- und Skalierungs-Möglichkeiten seien Produktionskosten von 1,25 Euro pro Liter möglich. „Doch dafür braucht es über 500 Milliarden Euro Investitionen bis 2030. Die Politik muss jetzt handeln, um Planungssicherheit zu schaffen.“