Seit 32 Jahren ist der Engländer für AutoWallis tätig: Das Unternehmen mit Sitz in Budapest hat seit dem Börsengang im Jahr 2019 das Geschäft deutlich ausgeweitet und ist, was viele nicht wissen, mittlerweile mit 29 Marken in 17 Ländern aktiv. Zuletzt erfolgte der Start mit NIO und firefly in Österreich (siehe eigene Geschichte in diesem Heft).
Doch nicht nur Newcomer wie die chinesischen Marken setzen auf die Expertise von AutoWallis: „Vor dem Börsengang haben wir uns vor allem auf Ungarn konzentriert und einige kleinere Marken importiert“, sagt Andrew Prest: „Doch mit dem Geld, das wir beim Börsengang eingenommen haben, haben wir auch große Marken wie zum Beispiel Opel und Renault dazu genommen und expandieren seither massiv. Jaguar Land Rover verkaufen wir zum Beispiel in neun Ländern.“
Zugute kommt AutoWallis die Erfahrung, die man in Zentral- und Osteuropa erworben hat: „Es sind viele Länder, alle haben ihre eigenen Regeln“, sagt Prest: „Für einen Hersteller bedeutet das viel Komplexität. Doch das ist unser Vorteil: Wir haben uns seit dreieinhalb Jahrzehnten auf diese Länder spezialisiert.“ Das gelte auch für Österreich: „Ihr Land ist zwar Teil des D-A-CH-Raumes, doch es gibt nicht nur eine gemeinsame Geschichte, sondern Österreich ist auch in Osteuropa aktiv. Und dass wir in Österreich aktiv sind, ist logisch: Unser Logistik-Zentrum ist in Györ, und wir haben lange Kooperationen mit Hödlmayr und Lagermax.“
Bisher KGM, Farizon, NIO und firefly
Da AutoWallis in Zentral- und Osteuropa sehr flexibel sei, habe man Österreich integriert. „Wir haben 2024 mit dem Vertrieb der Marke KGM mit 12 Händlerpartnern begonnen und 2025 mit dem Aufbau des Farizon-Händlernetzwerks.“ Nun folgt mit NIO und firefly der nächste Schritt. Und wie stehen die Pläne, mit weiteren Marken nach Österreich zu kommen? Hier sollte man anstelle des Wortes „Plan“ das Wort „Gedanke“ nehmen, sagt Prest: „Ja, diesen Gedanken haben wir, und wir haben auch die Hoffnung, dass das passieren wird. Man weiß aber nie, wann und wo das sein wird. Doch wir sehen noch Möglichkeiten.“
Und wo sieht der erfahrene Manager den Plafond chinesischer Hersteller in Europa? „Vor einem Jahr waren es zwischen 2,5 und 3 Prozent. Jetzt sind es bereits 5 und in Großbritannien sogar 10 Prozent. Einige Analysten sagen voraus, dass der Anteil chinesischer Marken bei etwa 15 Prozent seinen Höchststand erreichen könnte, aber natürlich könnte diese Zahl auch höher ausfallen. Das weiß noch keiner.“
