Dazu greift das Unternehmen auf den enormen Datenschatz der 1931 von relevanten deutschen Kfz-Branchenverbänden ins Leben gerufenen „Deutschen Automobil Treuhand“ (DAT) zurück. Auch heute kommen die Gesellschafter mit dem VDA (Verband der Automobilindustrie), dem VDIK (Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller) und dem ZDK (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) aus dem automobilen Umfeld. Die DAT-Datenwelt setzt sich gegenwärtig aus über 79 Millionen Kfz-Ersatzteilen, 43.600 Fahrzeugmodellen, über 3 Millionen Aktualisierungen pro Monat, mehr als 55 Millionen Vorgänge jährlich und über 750 erfasste Preislisten pro Monat zusammen. „Wir nehmen Produkte aus Deutschland und adaptieren diese für den österreichischen Markt“, verwies Nils Weber, seit Juni Geschäftsführer von DAT Austria, auf die strategische Ausrichtung.

Stark in der Reparaturkalkulation

In Österreich ist das Unternehmen in den Segmenten Marktbeobachtung (Bewertung und Prognose) und Kalkulation (Reparaturkosten) tätig. Hierzulande weiß die DAT vor allem in der Kalkulation ihre Stärken auszuspielen und bietet hier eine Vielzahl an Möglichkeiten – auch unter Zuhilfenahme von Künstlicher Intelligenz (KI). Weber gab dazu beim A&W-Tag einen kleinen Einblick in das DAT-Produktportfolio. Dieses reicht vom KI-Chatbot „Silvie“ zur verbalen Beschreibung von Schäden über die visuelle Erfassung von Schäden mittels geführter Bildaufnahme und einer speziellen Scannerlösung bis hin zum neuronalen Netzwerk DAT7XM und der Software FastTrackAI. Ziel der DAT ist, den Prozess der Schadensaufnahme und der anschließenden Bewertung so einfach wie möglich zu gestalten. „62 Prozent der Autofahrer können sich vorstellen, eine selbstständige Schadensaufnahme mit ihrem Smartphone durchzuführen“, erklärte Weber.

Marktbeobachtung mit vielen Herausforderungen

Im Segment Marktbeobachtung ist die DAT bereits in Deutschland stark aufgestellt, valide Werte stehen auch für den hiesigen Markt bereit. Eine große Herausforderung bietet hier allerdings die enorme Modellvielfalt: „Hier helfen uns Technologiesprünge, etwa neue Dashboards, die auch weniger Personaleinsatz benötigen“, so der DAT-Austria-Geschäftsführer.

E-Auto-Restwerte fallen schnell

Aktuell beschäftigt die Branche und auch den Marktbeobacher das Thema Restwertverläufe bei E-Fahrzeugen. „Diese fallen derzeit schneller als bei Verbrennern“, weiß Weber. In die Fahrzeugbewertung von E-Autos fließt nun auch der Zustand der Traktionsbatterie (SoH – State of Health) ein – mit einer entsprechenden EV-Wertkorrektur im Hauptprodukt SilverDAT3.