2024 war geprägt von einer hohen Auslastung, von Fachkräftemangel, erhöhter Krankheitsquote und einem hohen Stressfaktor für alle Beteiligten“, berichtet Michael Zülch von zülchconsulting in seinem AutoZum-Vortrag „Die erfolgreiche Werkstatt: Erträge, Kalkulation, Kennzahlen“. „Gefühlt waren alle am Anschlag, hohe Erträge wurden aber nicht von allen erwirtschaftet. Wenn es viel zu tun gibt, heißt das nicht automatisch, dass viel Geld verdient wird“, so Zülch. Entscheidend sei, wie viel Arbeitszeit des Mitarbeiters „auf Auftrag“ erfolgt und wie viel Zeit tatsächlich verkauft werden kann.
„Die Prozessoptimierung in der Werkstatt fängt mit der Kennzahlenanalysen an“, beschreibt Zülch: „Produktivität und Effizienz sind entscheidend. Dafür müssen die Prozesse und Abläufe analysiert und bewertet werden. Was läuft wo und warum gut oder schlecht?“ Dafür verweist Zülch auf den Kennzahlen-Kompass „Autoservice“. „Mit dem Vergleich weiß man, wo man steht.“
Für die notwendige Ertragsoptimierung gebe es mehrere Bereiche. Hier erwähnt Zülch etwa die Optimierung der Auslastung, die Optimierung der Stundenverrechnungssätze oder die Optimierung der Kalkulation, z.B. bei Verschleißteilen.
Vorhandene Tools umsetzen und beherrschen
„Die Aufgaben für die Werkstätten sind komplex wie nie“, berichtet Ing. Helmut Stuphann, Leitung Mobility Aftermarket bei Bosch, im Rahmen der AutoZum-Podiumsdiskussion „Herausforderungen und Lösungen für die Kfz-Werkstätte“. Er verweist dabei etwa auf Hochvolttechnik, Wasserstoff oder autonomes Fahren. Dazu komme der Mangel an Händen im Betrieb: „Das Ziel muss eine Erhöhung der Effizienz in der Werkstätte sein, um die Auslastung und den Ertrag zu steigern.“ Dazu gebe es entsprechende Tools, die man aber umsetzen und -beherrschen müsse.
„In der Werkstätte gibt es noch sehr viel Potenzial im Bereich der Effizienz“, ist Birner-Geschäftsführer Franz Lettner überzeugt. „Die Branche ist erst mittelmäßig vernetzt, durchgängige Prozesse würden viel an Arbeitszeit sparen.“ Der Fachkräftemangel spiele dabei eine große Rolle: „Wir haben zu wenig Hände im Betrieb, und wir werden in den nächsten Jahren keine zusätzlichen Mitarbeiter bekommen, daher müssen wir effizienter werden.“