"Ich bin sicher, dass die Branche gut gerüstet ist und dass ihr das packts" - mit diesem Satz beendete KommR Gerhard Spitzbart, WKO-Spartenobmann-Stv. für Gewerbe und Handwerk, seine Eröffnungsrede beim 42. Tag der OÖ KFZ-Wirtschaft. Und in den folgenden Stunden sollte sich zeigen, dass die Branche sich sehr viele Gedanken über die Zukunft macht und auch Lösung erarbeitet.
LIM Silbergasser: "Haben bei Lehrlingen die Nase vorne"
Adolf Seifried, Gremialobmann für Fahrzeughandel OÖ in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, sprach zum Beispiel über die guten Neuzulassungszahlen des vergangenen Jahres, mahnte aber auch zur Vorsicht: "Wir haben in diesem Jahr entscheidende Wahlen in Österreich, der EU, den USA und in Russland - das wird uns alles stark betreffen."
Für den Innungsmeister der OÖ Fahrzeugtechnik, Jörg Silbergasser, ist einer der wichtigsten Hebel die Ausbildung junger Lehrlinge: "Wir haben bei den Lehrlingen die Nase vorne und haben österreichweit die meisten Lehrlinge in der KFZ-Branche. Wir sind bekannt, dass wir gut ausbilden und das wollen wir auch in Zukunft tun." Als Maßnahme gibt es dafür unter anderem neue Kurse zur Weiterbildung und es wird auch neue Lernunterlagen geben.
Wurm: "Die Kunden sind unsere Schätze"
Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag von Mag. Wolfgang Wurm aus der Geschäftsführung der Porsche-Holding. Der Branchenspezialist sprach nicht nur über die Probleme der vergangenen Jahre, sondern gab auch Einblick in die Maßnahmen, die man setzen kann, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Einer der wichtigsten Punkte für Wurm ist, die Beziehung zwischen Kunden und Händler: "Die Kunden sind unsere Schätze. Also müssen wir alles dafür tun, dass es ihnen bei uns im Betrieb gut geht."
Dabei erwähnte Wurm unter anderem auch, dass sich Kunden nicht wegen der höheren Preise andere Werkstätten suchen (dieser Grund war erst auf Platz 4 bei der Befragung). Platz 3 war die einfache Terminvereinbarung, Platz 2 die Kommunikation mit dem Kunden und auf Platz 1 der Probleme war das allgemeine Betriebsklima: "Die Kunden suchen Loyalität. Ein Händler der zum Haus, zur Marke loyal ist, der hat einen Wert. Und diese Werte sollten sie alle in den Vordergrund stellen."
Große Chance in der E-Mobilität
Als letzten großen Programmpunkt präsentierten Univ.-Prof. Dipl-Ing. Dr techn. Peter Fischer von der TU Graz und Dipl. Ing. Raphael Weinberger ihre Untersuchungsergebnisse zum Thema Maßnahmen und technische Aspekte für Werkstätten in der E-Mobilität. Eine Kernbotschaft war, dass Fachwerkstätten deutlich besser für die Reparatur von E-Fahrzeugen gerüstet sind und freie Werkstätten hier großen Handlungsbedarf aber zeitgleich auch große Chancen für die Zukunft haben.
Die Chance in der E-Mobilität unterstrich auch Gremialobmann Seifried: "50 Prozent aller Neuzulassungen sind Hybrid oder Vollelektrisch. Das ist nichts, was erst kommt. Das ist Teil unserer Gegenwart."