Am Stammsitz im deutschen Ulm wurden auf lediglich 200 m2 Grundfläche in einem gemischten Gewerbe-/Wohngebiet auf 3 Ebenen 400 m2 für die Abfüllung und 200 m2 für Büroräumlichkeiten geschaffen. Insgesamt flossen 8 Millionen Euro in die Erweiterung. Die drei neuen Anlagen seien leistungsstärker, wartungsärmer und würden das Rüstzeug für weiteres Wachstum darstellen, heißt es aus dem Unternehmen. Rund 50 Mitarbeiter sind in der Additivproduktion tätig, der jährliche Ausstoß soll von derzeit 18 Millionen Schritt für Schritt auf 25 Millionen Dosen erhöht werden.
„Von Anonymität weit entfernt“
Hiermaier hob bei der feierlichen Eröffnung auch die besondere Stellung von Liqui Moly, seit 2018 unter dem Dach der Würth-Gruppe, hervor: „Von der Anonymität großer Unternehmen sind wir Lichtjahre entfernt.“ Der Schmierstoff- und Additiv-hersteller will nun den Fokus auf die weitere Internationalisierung legen: „Wir werden jede Lücke im Markt mit unseren Produkten besetzen.“ Bei rund 1,3 Milliarden Fahrzeugen weltweit gebe es viel Potenzial für die aktuell rund 4.000 Produkte, die Liqui Moly anbietet, ergänzte der zweite Geschäftsführer, Dr. Uli Weller. Bei dieser Gelegenheit brachte Liqui Moly auch gleich ein wenig Licht in das vielfach vorhandene Dunkel rund um Additive. Diese gebe es sowohl als Bestandteile in Kraftstoff und Motoröl, als auch als eigene Produkte, die als Problemlöser rund um den Motor zum Einsatz kommen. „Additive sind kein Hexenwerk, sondern einfache Chemie“, brachte es David Kaiser, Leiter Forschung und Entwicklung, auf den Punkt. Liqui Moly ist derzeit in 150 Ländern weltweit tätig, auf das Geschäft mit reinen Additiven entfallen 13 Prozent des Gesamtumsatzes, der in diesem Jahr auf 900 Millionen Euro klettern könnte. Die Zusätze seien allerdings keine Wundermittel: Sie verringern lediglich den erhöhten Treibstoffverbrauch, der sich im Laufe der Zeit durch Verschmutzungen im Motor einstellt, hielt Kaiser fest.
Klares Bekenntnis zu Österreich
Liqui Moly blickt auf eine lange Geschichte zurück und hat eine besondere Beziehung zu Österreich – denn der geografische Nachbar war das erste Exportland des Unternehmens. Hierzulande gibt es ein eigenes Vertriebsteam, zudem wurde vor einigen Jahren eine Tochtergesellschaft gegründet. „Wir wollen in Österreich unser Geschäft kontinuierlich ausbauen und das in einem Markt, der durch Verdrängung gekennzeichnet ist“, betont Hiermaier.
Auch durch das Verkaufs-Aus für Pkws mit Verbrennungsmotor in der EU sieht Liqui Moly kein Ende des Wachstumskurses. Der Markt an Verbrennern wachse parallel zur E-Mobilität global weiter, womit auch die Nachfrage nach Liqui-Moly-Produkten weiter steigen werde. Mit einer eigenen EV-Produktserie widmet man sich schon jetzt der E-Mobilität. Trotz der aktuellen geopolitischen Krisen halten die Ulmer an ihrem Ziel, 2024 beim Umsatz die 1-Milliarden-Marke zu erreichen, weiter fest.