Nachdem ich meinen Betrieb bereits 2020 auf Elektromobilität umgestellt habe, bekomme ich an „Gegenargumenten“ schon einiges mit. Wir vermarkten sehr erfolgreich E-Fahrzeuge der Marken Maxus und MG und haben in Denzel einen Super-Partner dafür. Auch mit Aixam machen wir gute Geschäfte und hoffen, dass auch Mitsubishi bald mit guten elektrischen Angeboten kommt.

Es war meine beste Entscheidung, auf E-Mobilität umzusatteln. Dennoch haben es sich einige in der Region zur Aufgabe gemacht, mich zu bekehren. Hier ihre häufigsten Einwände:

1. Gefühlt 20 Mal am Tag kommt die Frage, wo wir den ganzen Strom hernehmen sollen. Dann verweise ich ruhig auf Norwegen und händige die Aufklärungsbroschüre „Faktencheck E-Mobilität“ aus.

2. „Wos moch ma mit den ganzen alten Akkus?“ kommt gefühlte 15 Mal am Tag. Wieder bleibe ich ruhig, verweise auf Langzeiterfahrungen, etwa mit Tesla-Akkus und auf Erfahrungen meiner eigenen Kunden:  Noch hatte ich keinen einzigen defekten Akku in der Werkstatt, und keiner hat unter 89 Prozent State-of-Health. Dass es für eine kostendeckende Aufbereitung alter Akkus derzeit einfach zu wenig defekte Akkus gibt, glauben auch die wenigsten - es stimmt aber.

3. „Wenn ich in den Urlaub foahr, muss ich ewig warten beim Laden“ - ein Vorurteil, das ich mit eigenen Erfahrungen bei Urlaubsfahrten entkräften kann, oder mit Erfahrungen von anderen meiner Kunden. Gern zeige ich auch am Handy oder Bildschirm, wie dicht das Schnellladenetz der verschiedenen Betreiber schon ist.

4. „Ich brenn ab mit dem E-Graffl“, kommt schon nur mehr 5 Mal pro Tag. Denen erzähle ich dann von LFP-Akkus und kann auch technische Erklärungen liefern – meistens leider sinnlos.

5. Sorgen um den Wiederkaufswert – „Des Graffl braucht kana mehr als Gebrauchter“ - tauchen wieder häufiger auf. Ich verweise dann gern auf den eigenen steigenden Elektro-Gebrauchtwagenabsatz.

6. Beliebt ist auch die Angst, im Stau mit leerem Akku liegenzubleiben, gefühlt 20 Mal am Tag. Das lässt sich einleuchtend entkräften, logischerweise braucht das Auto im Stehen deutlich weniger Energie.

Wie Sie sehen, es kommt schon was zusammen an „E-Auto-Mythen“ bei mir im Autohaus. Einige Kunden machen es sich auch zum Hobby, ein Streitgespräch über Klimawandel, E-Mobilität , Erdölförderung usw. zu führen, wenn sie einfach so Samstags Vormittag bei mir vorbeikommen. Und  einige verlassen dann den Schauraum mit einem E-Auto …. ;)

Christian Poprask
Autohaus Poprask GmbH, Deutschlandsberg

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