1873 gegründet als Unternehmen zur Herstellung von Fensterbeschlägen wagte August Bilstein mit Aubi 1885 einen ersten großen Schritt: Er baute eine eigene Temperei auf, in der Materialien über einen längeren Zeitraum erhitzt werden und erweiterte so sein Portfolio um Baubeschläge und Schraubzwingen. 1919 erweiterte Sohn Hans Bilstein die Firma um ein Bandeisen-Walzwerk für die Herstellung der zu der Zeit kaum verfügbaren Halbrundstangen für die Fensterbeschläge, 1930 übernahm Bilstein die Berliner Firma Levator und legte damit den entscheidenden Grundstein für die Zukunft.
Levator war spezialisiert auf Wagenheber und Krananlagen, als erstes Produkt für die Automobilindustrie fertig Bilstein fortan Stoßstangen und wurde zum ersten Lieferanten der verchromten Schutzelemente für Serienfahrzeuge. Mit dem Kauf der Wiener Firma Robitschek 1938 erweiterte Hans Bilstein die Spezialisierung auf hydraulische Wagenheber und ergänzte die Bilstein-Expertise 1940 um Schwenk- und Drehkräne, mit denen Militärfahrzeuge Instand gesetzt werden konnten.
Die Grundlagen von Bilstein als Zulieferer für die Automobilindustrie waren mit der Fertigung von Stoßstangen und hydraulischen Wagenhebern sehr solide gelegt, als 1954 die Bilstein-Ingenieure mit ihrem Erfahrungsschatz eine wahre Revolution einläuten konnten: Das bekannte De-Carbon-Prinzip wurde von Bilstein erstmals in einer serienreifen Anwendung umgesetzt: Der Einrohr-Gasdruck-Stoßdämpfer war geboren und wurde von Mercedes-Benz 1957 erstmals in ein Serienfahrzeug eingebaut.
Es dauerte nicht lang und die neuen Dämpfer, die den damals eingesetzten Teleskop- Dämpfern weit überlegen waren, fanden ihren Weg in den Motorsport – und machten das Unternehmen aus Ennepetal auch hier zum Innovationstreiber. Anfang er 60er-Jahre begann Bilstein das bis heute höchst erfolgreiche Engagement im Motorsport, gekrönt durch Siege bei der Rallye Monte Carlo, allen wichtigen 24-Stunden-Rennen und mehreren Weltmeister-Titeln in der Formel 1.
Von der Bilstein-Expertise im Motorsport profitieren bis heute nicht nur führende Automobilhersteller, die Bilstein-Dämpfer in der Erstausrüstung einsetzen. Die hohen Qualitätsstandards und das immense Innovationspotenzial erfreuen sich auch bei Trackday-Fahrern und Tuning-Freunden größter Beliebtheit. Denn zum einen werden auch die Aftermarket-Produkte von Bilstein auf denselben Produktionslinien wie das Erstausrüster-Sortiment hergestellt und entsprechen damit höchsten Anforderungen. Auch das Produktportfolio von Bilstein ist mit Hochleistungsdämpfern, Sport- und Gewindefahrwerken zur Fahrwerksoptimierung entsprechend aufgestellt, um jede gewünschte Charakteristik eines Fahrzeugs optimal herauszuarbeiten.
In der Gegenwart und an der Zukunft von Bilstein-Fahrwerken arbeiten weltweit derzeit 4.600 Mitarbeiter an 6 Standorten und stellen pro Jahr rund 13 Millionen Stoßdämpfer her.