Wer denkt schon gern über das Ende nach? Selbst wenn es sich „nur“ um das Ende des Berufslebens handelt, ist die Scheu davor groß. Das gilt besonders für Unternehmer, die – meist nur einmal im Leben – eine Nachfolge finden müssen. Der Gedanke wird natürlich nicht nur verdrängt, weil er unangenehm ist. Wer täglich mit den Herausforderungen des Betriebs konfrontiert ist, findet auch nicht leicht Zeit dafür. Die Kfz-Branche bildet da keine Ausnahme. Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass Auto-handel und -service schwierige Zeiten durchleben. Fragen der Unternehmensnachfolge, des Firmen-zusammenschlusses oder der Verwertung spielen da lange eine untergeordnete Rolle, und wenn man sich (zu) spät mit der Thematik auseinandersetzt, -passieren gerne Fehler.

Tabuthema Führungswechsel
Gerade in Familienunternehmen ist der Stabwechsel ein regelrechtes Tabuthema. Statt die Übergabe frühzeitig zu planen, schiebt der Inhaber den Machtwechsel auf die lange Bank. Mit oft fatalen Folgen: Eine ungeklärte Nachfolge lähmt den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und gefährdet den Erhalt des Familienvermögens.
Auch aufseiten des erwähnten Nachwuchses gibt es einiges zu bedenken, etwa Fragen der Ausbildung: Wer ein Unternehmen führen will, benötigt neben der fachlichen auch eine betriebswirtschaftliche Ausbildung. Experten raten Familienunternehmern in der Regel, dass der Chef in spe einen eigenen Karriereweg unabhängig vom elterlichen Betrieb beschritten und Erfahrungen bei fremden Unternehmen gesammelt haben sollte. Das fördert die Autorität und verhindert, dass der neue Chef von Mitarbeitern vorschnell als „Junior“ abgestempelt wird.
Findet sich kein geeigneter Nachfolger, ist die Verwertung eine sinnvolle, vielleicht die sinnvollste Option. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten, etwa den Verkauf von Liegenschaften. Aber auch das will rechtzeitig und planvoll angegangen werden. 

Location Südsteiermark
Beim heurigen Obereder Unternehmertag geben Experten Tipps und weisen auf diese und andere Problemlagen in puncto Übergabe hin. „Die Faustregel lautet: Wenn der Firmenlenker 55 Jahre alt wird, sollte er mit der Nachfolgersuche starten – in der eigenen Familie oder unter den Mitarbeitern. Wird er dort nicht fündig, hat er noch genügend Zeit, einen externen Junior-Chef aufzubauen. Der gesamte Prozess – von der ersten Idee bis zur tatsächlichen Übergabe – kann schnell fünf Jahre dauern“, weiß Gerd Bernd Lang, der als Key Account Manager bei Obereder die Durchführung des Unternehmertages übernimmt.
Das traditionsreiche Seminar-Event findet heuer von 15. bis 16. September im Landgut am Pößnitzberg in der Südsteiermark statt. Die Expertise der Vortragenden reicht von der Bildung über Immobilien bis hin zur Betriebswirtschaft. Eine Verlängerung der Unterkunft bis zum 17. (Sonntag) ist möglich, die Plätze sind heuer auf etwa 50 Seminarteilnehmer limitiert. Eine Anmeldung ist unter projekte@obereder-gmbh.at oder beim zuständigen Gebietsbetreuer bereits möglich.

Wie vom Obereder Unternehmertag gewohnt, wird es auch heuer im Seminarprogramm viel Gelegenheit zum Netzwerken für die Teilnehmer geben, während Mitreisende die schöne Umgebung oder das Hotel genießen. Für das Abendprogramm ist heuer eine Weinverkostung mit Erzeugnissen von Top-Winzern aus der Region angekündigt.