Straßen und Brückenbauwerke seien in Österreich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Sie seien nicht nur wichtig für die Mobilität von Menschen und den Transport von Gütern, sondern auch wertvolle Infrastruktur und Backbone für den Standort Österreich. 126.000 Kilometer Straßeninfrastruktur müssten laufend erhalten werden.

„Gehen die Aufwendungen für die Instandhaltung von Straßen und Brücken weiter so stark zurück wie zuletzt, sind in den kommenden Jahren rund 23.000 Arbeitsplätze gefährdet“, so das Ergebnis der aktuellen Studie des Economica-Forschungsinstituts „Volkswirtschaftliche Bedeutung des österreichischen Straßennetzes“, die die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Straßen in Österreich analysiert.

In den vergangenen Jahren habe sich folgender Trend gezeigt: Es stehen weniger Straßenkilometer zur Verfügung, gleichzeitig steige deren Beanspruchung.  Investitionen in Erhalt und Ausbau der Straßeninfrastruktur würden sinken. Erschwerend komme hinzu, dass Straßen seit dem Wegfall der Zweckwidmung der Mineralölsteuer im Wettstreit mit anderen wichtigen Budgetposten stünden – wie etwa sozialen Einrichtungen.

Durch die Abnützung leide der Zustand der Straße enorm. „Wir beobachten eine rückläufige Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand, die auch zu Lasten der Verkehrssicherheit geht und letztlich auch massive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben kann“, warnt Dipl.-Ing. Mario Rohracher, Generalsekretär der GSV. Wer rechtzeitig saniere, senke die Instandhaltungskosten. Wer nicht investiere, der müsse mittelfristig neu bauen, so die Warnung.

Noch kritischer sei das Ausfallen von Brückenbauwerken. In der Regel seien damit massive Verkehrsprobleme verbunden.

Ein alarmierendes Beispiel aus der Praxis: Vier Prozent der rund 17.000 österreichischen Brücken seien mangelhaft oder in schlechtem Zustand. Jedes zweite Brückenbauwerk sei 40 Jahre alt oder älter.

„Wir fordern Investitionen in der Größenordnung von mehr als 800 Millionen Euro pro Jahr“, sagt Rohracher. Denn jeder investierte Euro in die Straßenerhaltung löse weitere 90 Cent an Investitionen aus. Nutznießerin sei letztlich nicht nur die Allgemeinheit, sondern vor allem auch die öffentliche Hand. Denn von den Gesamtinvestitionen in der Größenordnung 1,1 Milliarden Euro flößen rund 300 Millionen Euro an sie zurück.