Digitalisierung ist nicht etwas, was an einem Punkt anfängt und an einem anderen Punkt aufhört", sagt Ralf Koke, Geschäftsführer von Loco-Soft. Es handle sich vielmehr um einen klassischen Prozess der kontinuierlichen Veränderung. Dieser verlangt dem Autohausunternehmer, aber auch dem Software-Anbieter ab, immer und immer wieder den kritischen Blick auf die Abläufe zu richten.
Das von Loco-Soft angebotene Dealer Management System ist mittlerweile bei 3.100 Autohäusern im D-A-CH-Raum in Verwendung und wird durch eine intelligente App komplettiert. "Die App wird ständig weiterentwickelt und ermöglicht es dem Kfz-Betrieb, zum Beispiel Reparaturannahmen beim Kunden zuhause durchzuführen", betont Gregor Pülzl, der für Österreich verantwortliche Loco-Soft-Vertriebsleiter. "Dass das ein Riesenvorteil ist, haben viele Kfz-Betriebe längst erkannt. Im ländlichen Bereich werden so Hol-und Bringdienste angeboten, bei voller Sicherheit und Komfort für den Endkunden."
Eine fortgeschrittene Digitalisierung im Autohaus bedeute vor allem Kommunikation aus einem Guss. "Wenn der Werkstattmeister vermerkt, dass beim nächsten Service die Bremsen fällig sind, dann wird das dem Kunden automatisch schon vor diesem nächsten Termin kommuniziert und die entsprechenden Arbeiten, Bestellungen etc. werden eingeplant." Im System können auch individuelle oder aktuelle Themen wie etwa Rückrufe hinterlegt und damit nichts vergessen werden.
Digitalisierung ist Umstellung
Auch wenn Digitalisierung natürlich längst kein Novum mehr für die österreichischen Betriebe darstellt, erfordern weiterentwickelte oder neue Systeme immer auch Fortbildung und Information. "Wir bieten natürlich Schulungen an, auch auf unserem eigenen YouTube-Kanal LocoSoftDMS können sich unsere Kunden selbstständig weiterbilden", so Koke. Und Pülzl ergänzt: "Wir setzen auch nach wie vor auf das persönliche 'Herzeigen'. Jeder Betrieb, jeder Mitarbeiter hat andere Anforderungen." Die App wurde vor eineinhalb Jahren mit großem Erfolg ausgerollt. "Sie können sich vorstellen, dass so ein mächtiges Tool ein bisschen wie ein Eisberg ist: 70 Prozent sieht man gar nicht. Die Oberfläche ist natürlich so einfach wie möglich gehalten, im Hintergrund muss alles rechtssicher und technisch einwandfrei ablaufen." Bei der Weiterentwicklung der Software sei es ein großer Vorteil von Loco-Soft, dass Vertrieb und Programmierung "Tür an Tür" sitzen und laufend kommunizieren, so Koke. "Wir machen alles in-house, und wenn Änderungen vorgenommen werden, dann vereinfachen kurze Wege wichtige Kontrollen und Erklärungen. So können wir rasch reagieren." Besonders viel Arbeit fließe etwa in die Schnittstellen zu den großen Herstellern.
Unternehmen stellen sich für Zeit nach der Krise auf
Kurze Wege sind auch in Sachen Unternehmensführung ein Vorteil, wie man in der Lindlarer Zentrale des Unternehmens weiß. "Wir sind inhabergeführt und nicht kapitalgeführt", betont Koke. "Entscheidungen, etwa über neue Funktionalitäten in der App, treffen wir nach der Maxime: Wie vielen Anwendern nutzt es und wie vielen nicht?" Auch dieKrise hat Loco-Soft nicht ernstlich geschadet. "Gerade am Beginn der Einschränkungen merkten wir, dass die Betriebe Zeit hatten, sich über ihre Abläufe und mögliche Optimierungen Gedanken zu machen", erzählt Pülzl. "Da ist das DMS natürlich ein Thema. Was wir schon als hinderlich wahrnehmen,sind allerdings die abgesagten Messen, etwa die AutoZum." Die Leute unterhalten sich eben auch gern, merkt Koke an: "Bei aller Digitalisierung wird das Persönliche auch immer wichtiger."
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