Es ist ja schon länger bekannt, dass sich das Schadengeschehen verändert. Die Assistenzsysteme sorgen dafür, dass es weniger große Schäden gibt, der Reparaturbedarf geht in Richtung kleinerer Schäden. Diese Situation hat sich durch die geringere Kilometerleistung und weniger Verkehr in der Corona-Phase noch beschleunigt", analysiert Erik P. Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker, der große Unterschiede in der Auslastung registriert. Einige hätten keine Probleme, andere mehr. Dabei ist laut Papinski kein System erkennbar, das gelte auch für Deutschland. "Ich habe mich mit meinem Kollegen Peter Börner ausgetauscht, der das gleiche Phänomen registriert. Es ist nicht erkennbar, worauf diese Unterschiede zurückzuführen sind." Das würde sowohl auf kleine wie auch große Betriebe zutreffen. "Eindeutig ist, dass jene Betriebe, die bei der Steuerung mit dabei seien, sei es über Leasingfirmen oder Flotten, ihr Geschäft machen."

Problem Privatkunde

Die Firmen-Kunden lassen offenbar ihre Fahrzeuge reparieren. "Wenn Versicherungen die Schäden ablösen, merkt man die Auswirkungen von Corona", so Papinski: "Diese Privatkunden lassen sich den Schaden auszahlen und fahren entweder weiter oder lassen den Schaden anderswo günstiger reparieren." Dabei nennt der Innungsmeister den Pfuscher oder die Fahrt über die Grenze als unliebsame Alternative. "Das Problem ist, dass alle Verantwortlichen von ihrem eigenen Gehalt ausgehen. Bei einem Nettolohn von 1.500 Euro pro Monat tut man sich mit einem dreistelligen Stundensatz schon sehr schwer. Das wird man in Zukunft beachten müssen", erklärt Papinski. (GEW)