Wir befinden uns in einem rückläufigen Markt, in dem Erfolge nur mit Verdrängung erzielt werden können. Was kann man tun, um einen Kunden zu behalten bzw. was motiviert einen Lackierbetrieb, die Lackmarke zu wechseln?
Joachim Walbrodt, Standox: Diese Entwicklung gibt es ja schon seit Langem. Als Antwort darauf gibt es von Standox auf der Produktseite leistungsstarke Systeme mit hoher Produktivität bei Verarbeitung und kurzen Trocknungszeiten bei niedrigeren Temperaturen. Damit werden Arbeits- und Energiekosten eingespart. Dazu kommen digitale Prozessoptimierungen. Auch nimmt die Bedeutung der Kundenberatung hinsichtlich Betriebsprozesse oder Aus- und Weiterbildung zu. Auf diesen Gebieten ist Standox führend. Durch optimierte Prozesse werden Kosten eingespart. Diese wiederum wirken sich positiv auf die Kalkulation und Gestaltung des Stundenverrechnungssatzes aus. Wenn der Stundenverrechnungssatz attraktiv ist und die Leistung stimmt, kann sich der Karosserie- und Lackierbetrieb erfolgreich im Verdrängungswettbewerb behaupten. Durch unsere internationale Erfahrung kennen wir die Benchmarks und wissen, welche Potenziale in den Betrieben noch zu heben sind.
Sascha Kluck, Lechler: Den Hauptanteil daran tragen unsere Vertriebspartner in Österreich, die den Kunden mit fachlich kompetenter Beratung und gutem Service zur Seite stehen. Wir aus dem Hause Lechler bieten die passenden Produkte, die durch Wirtschaftlichkeit und Effizienz überzeugen. Gemeinsam schaffen wir es auf diesem Weg, neue Kunden für uns zu gewinnen und unsere Bestandskunden zu sichern.
Marco Windbüchler, Spies Hecker: Es gibt mehrere Motive für einen Lieferantenwechsel, angefangen von der Qualität des Lackierergebnisses über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, flexible und schnelle Hilfe durch Anwendungstechniker bzw. Vertriebsmitarbeiter bis hin zu modernen digitalen Lösungen, die den Kunden bei der täglichen Arbeit unterstützen. Wir bieten wirtschaftliche und äußerst effiziente Lacksysteme, die variabel einsetzbar sind und damit Energiekosten oder Prozesszeiten sparen. Mit unserer Phoenix Cloud und einem WLAN-fähigen Farbtonmessgerät, auch für Effekte, bieten wir digitales Farbtonmanagement in Perfektion. Ein breites Schulungsangebot mit einem modernen E-Learning-Programm sorgt für einen stetig aktuellen Wissensstand bei den Lackierern. Professioneller Service und Unterstützung durch unsere Mitarbeiter sehen wir natürlich als Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Partnerschaft mit unseren Kunden.
Daniel Kapeller, AkzoNobel: Die Lackmarke zu wechseln, ist für einen Kunden ein Eingriff in seine DNA -damit will ich sagen, es gehört einiges dazu, diesen Prozess in Gang zu setzen. Dass die Lackqualität passt, davon können wir bei Premiumanbietern ausgehen. Deshalb sprechen wir mit den Betrieben hauptsächlich über die Themen, die sie wirklich betreffen. Dabei geht es um Unterstützung in Form von Manpower und prozessunterstützenden Maßnahmen, wie Innovationen, digitale Technologien und Schulungen. Damit ist der technische Bereich abgedeckt. Für einen zukunftsorientierten Betrieb brauchen die Kunden aber auch ein Servicepaket, das kaufmännische Leistungen mit einbezieht und das vorausschauend Trends und Entwicklungen einschließt, hier kommen die Leistungen von Acoat Selected ins Spiel.
Christoph Rieser, BASF: Unsere Stärke liegt in der technischen Betreuung und der Farbtonkompetenz. Wir punkten mit unserem Service sowie innovativen Produkten bei zuverlässiger und gleichbleibender sehr hoher Qualität.
Werner Lanzerstorfer, PPG: PPG bietet neben der hohen Produktqualität und den laufenden Innovationen eine stabile und professionelle Verkaufs- und Technikmannschaft. Die persönliche Betreuung, schnelle Lösungen und Antworten sind auch im digitalen Zeitalter das wichtigste Kriterium bei Stamm- und Neukunden. Auch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausmeiner Sicht Garant für unseren Erfolg.
Andreas Weismann, Cromax: Das Erfolgsrezept, um Kunden als langfristige Partner zu halten, beinhaltet nötigenfalls die Zutaten Top-Qualität und Service. Dazu benötigt man das beste und wirtschaftlichste Lacksystem und eine hervorragende Kundenbetreuung. Karosserie- und Lackierwerkstätten, die für Autohäuser, Flotten oder Versicherungen tätig sind, müssen mit den wirtschaftlichsten und schnellsten Produkten arbeiten, damit auch diese Aufträge noch lukrativ sind. Als Lacklieferant können wir hier einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe leisten. Die hervorragende Qualität und Wirtschaftlichkeit der Cromax-Produkte bilden eine starke Motivation, um auf unsere Produkte zu wechseln. Im Gegenzug begeistern Betriebe, welche Cromax verarbeiten, ihre Kunden durch rasche und preiswerte Reparaturen in perfekter Qualität. Zusätzlich hat Lack&Technik mit Five Star ein Netzwerk, welches unsere Kunden stärker am Markt auftreten lässt. Als zusätzliches Marketingtool steht Cromax-Betrieben mit Repscore eine einzigartige Plattform zur Vernetzung von Werkstätten und Auftraggebern zur Verfügung.
Vor dem Hintergrund der notwendigen Investitionen in Prozessoptimierung, Digitalisierung und Unternehmenspräsentation: Haben kleine, ländliche Betriebe noch Überlebenschancen?
Weismann, Cromax: Wir sind überzeugt, dass im ländlichen Raum auch in Zukunft Betriebe erfolgreich und profitabel geführt werden können. Lack&Technik bietet mit Cromax Pro ein von der Farbtonfindung über Grundierung und Basislack bis zum Klarlack perfekt durchdachtes und wirtschaftliches Lacksystem, mit welchem unsere Kunden für alle Herausforderungen der heutigen Zeit und für die Zukunft hervorragend gerüstet sind.
Rieser, BASF: Wir tragen dazu bei, dass sich unsere Kunden in dem härter werden Marktumfeld behaupten können, gleich ob in ländlicher Region oder im Ballungszentrum.
Windbüchler, Spies Hecker: Wir sehen hier nicht nur Überlebens-, sondern auch große Wachstumschancen. Mit sehr guter Qualität und einem hohen Servicegrad kann sich jeder Betrieb abheben, egal wo und wie groß er ist. Die Nähe zum Kunden, Vertraulichkeit, Loyalität und ein attraktives Preis-Leistungs-Angebot sind vier Trümpfe in der Hand dieser Betriebe.
Werner Lanzerstorfer, PPG: Die Herausforderungen bedeuten für kleine Betriebe in Relation zum Umsatz höhere finanzielle Anstrengungen. Prozessoptimierung, Digitalisierung und Unternehmenspräsentation sind natürlich auch in kleineren, ländlichen Betrieben wesentlich für die strategische Geschäftsführung. Der richtige Einsatz dieser Tools führt unweigerlich zu mehr Effizienz und mehr Ertrag. Hier gilt das Prinzip "Wie im Großen, so im Kleinen." Tatsächlich ist es gerade für kleinere Betriebe sehr wichtig, jetzt ihre Hausaufgaben zu machen. Dann können auch sie nach wie vor ihren Platz im Markt finden und behaupten.
Walbrodt, Standox: Ein kleiner Betrieb wird es auf der einen Seite sicher schwerer bei Investitionen, Aus- und Weiterbildung haben. Auf der anderen Seite aber kann gerade ein kleinerer Betrieb durch eine deutlich höhere Flexibilität im Servicebereich auftrumpfen. Kleine Betriebe müssen sich eine Nische suchen. Das kann zum Beispiel die Akquise von Aufträgen aus dem urbanen Umfeld in der Nähe sein. Oder aber die Kunden des ländlichen Raums werden durch ein Nischenangebot besonders angesprochen und wandern deshalb gar nicht erst ab. Oder aber die Nische ist so spezialisiert, dass das Einzugsgebiet weit über das übliche Maß hinaus geht.
Kapeller, AkzoNobel: Klein- und mittelständische Betriebe müssen sich besonders gut aufstellen, um erfolgreich zu bleiben. Wir beraten hier mit unserem Acoat-Selected-Programm zielgerichtet, denn knapp 50 Prozent der Mitgliedsbetriebe in Österreich fallen in den Bereich der Unternehmen mit - statistisch ausgedrückt - 0 bis 9 Mitarbeitern. Um sich behaupten zu können, müssen die kleinen Betriebe auf gute Qualität setzen. Das wiederum ist ein Erfolgsfaktor, auf dem wir mit Acoat Selected aufbauen können.
Kluck, Lechler: Der Wettbewerb wird in allen Branchen stärker, aber dies steht aus meiner Sicht nicht im direkten Zusammenhang mit der Betriebsgröße oder der regionalen Anbindung. Dass Betriebe in neue Reparaturverfahren, Werkzeuge und in ihr Unternehmen investieren müssen, ist nichts Neues. Wie immer werden die zukunftsorientierten Unternehmer es hier einfacher haben als solche, die nicht mit der Zeit gehen. Wir von Lechler helfen dabei, die Prozesse mit unserer "Easy Efficiency"-Produktreihe zu optimieren und somit Zeit, Energie und auch Kosten einzusparen.
Was sind in den nächsten Jahren die wichtigsten Erfolgsfaktoren für einen Lackierbetrieb?
Kapeller, AkzoNobel: Meine Meinung ist, die Betriebe sollten auf drei Beinen stehen: Sie sollten auf Privatkunden, Schadenssteuerer und kleine Fuhrparks ausgerichtet sein. Sich nur auf eines dieser "Beine" zu konzentrieren, kann riskant sein. Momentan ist es noch ruhig um das Thema Schadenssteuerung, aber Veränderungen am Markt sind bereits erkennbar. Heute verlässt sich der Betrieb vielleicht noch auf seine Stammkunden. Aber eines ist klar: Wenn der Vater im Betrieb heute noch treuer Stammkunde ist, muss dies morgen nicht unbedingt auf den Sohn mit seinem Leasingfahrzeug zutreffen.
Werner Lanzerstorfer, PPG: Effiziente Produkte, wie wir von PPG sie liefern, sind eigentlich schon eine Grundvoraussetzung. Jedoch wird es ganz entscheidend auf die vorhin genannten Faktoren Prozessoptimierung, Digitalisierung und Marketing (Unternehmenspräsentation) ankommen. Das wird nur mit gut geschulten Fachkräften zu bewerkstelligen sein. Sie sind das Kapital der Zukunft. Das Thema Schulung ist - und bleibt auch in Zukunft - eine der wichtigsten Servicesäulen, damit die Fachkräfte des Betriebes immer am letzten Stand sind. Wir von PPG werden weiterhin unseren Teil zum Erfolg des Unternehmers beisteuern. Wir liefern Lösungen wie zum Beispiel Prozessmanager und Inventory-Lagermanagement für die digitale Werkstätte von morgen. Wir beraten unsere Kunden bei der Umsetzung der Prozessoptimierung im Betrieb und liefern Innovationen wie zum Beispiel das MoonWalk-Konzept. Kluck, Lechler: Die Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Betriebes ist sehr wichtig, denn nur wer seine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen kennt, seine internen Prozesse kontrolliert und nötigenfalls optimiert, arbeitet langfristig erfolgreich. Mit den Produkten von Lechler können wir dazu beitragen und unterstützen gerne bei der Umsetzung. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass ein gesunder Kundenmix vorhanden ist und keine Abhängigkeit von einer einzelnen Kundengruppe entsteht.
Weismann, Cromax: Unsere Kunden verfügen mit Cromax Pro über ein Lacksystem, das mit seinen enorm leistungsfähigen Produkten und der weltweit modernsten Farbtonfindung ein unschlagbares Gesamtpaket darstellt. Daneben widmen wir auch der Unterstützung unserer Kunden im Management-Bereich viel Aufmerksamkeit. Kunden, welche intensiver mit Flotten und Versicherungen zusammenarbeiten wollen, steht unser Five-Star-Programm zur Verfügung. Mit Repscore können unsere Kunden sich mit all ihren Vorzügen sichtbar machen. Aktuelles Wissen und kontinuierliche Weiterbildung sind ebenfalls wesentliche Erfolgsfaktoren. Deshalb unterstützen wir von Lack&Technik unsere Kunden mit jährlich über 40 Schulungen in einem breiten Themenspektrum, darunter auch Non-Paint-Themen wie Marketing und Kundengewinnung.
Walbrodt, Standox: Konsequente Weiterentwicklung, Umsetzung von erkennbaren Verbesserungspotenzialen und vor allem Investitionen in Mitarbeiter. Denn das wird der größte Engpass für den Unternehmenserfolg in den nächsten Jahren sein.
Rieser, BASF: Prozessoptimierung und Digitalisierung werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, Klimaschutz wird einen höheren Stellenwert einnehmen. Bei Endkunden können Unternehmen mit klimaschonenden Verfahren und Produkten punkten. Mit unseren Mass-Balance-Produkten haben wir einen Anfang gemacht. Die neue Produktlinie hilft dabei, fossile Rohstoffe und CO2 einzusparen. Außerdem müssen sich die Betriebe auf ein sich änderndes Schadensportfolio einstellen: Kleinere Schäden erfordern neue Produktlösungen und effiziente Prozesse. Auch hierfür sind wir bestens vorbereitet. Windbüchler, Spies Hecker: Top-Qualität vorausgesetzt, werden gut ausgebildete Mitarbeiter, effiziente Prozesse in der Werkstatt und eine uneingeschränkte Nutzung der angebotenen digitalen Lösungen zum Erfolg führen. Weiters gilt es, Wachstumspotenziale zu erkennen und damit die Werkstattauslastung hochzuhalten.
„Nicht auf jeder Hochzeit tanzen“
Für Mazda ist der Sieg bei den mittelgroßen Marken nichts Neues: Neu ist, dass heuer neben Langzeit-Chef Mag. Heimo Egge...