Komm.-Rat Ferdinand O. Fischer, Bundessprecher des Zweiradhandels in der WKO, hat bei der international besetzten und gut besuchten Branchenveranstaltung, die Markenhändler und Zweiradspezialisten, aber auch hochkarätige Vortragende - auch aus der Autobranche -versammelt hat, Direktvertrieb, Digitalisierung und die dadurch entstehende Zuspitzung der Ertragssituation thematisiert.
Neues Vertriebsmodell des Zweiradhandels
Der Zweiradfachhandel habe in seiner Resolution die Frage gestellt, "wo uns der Hersteller in 5 bis 10 Jahren in seiner Vertriebskette sehen wird", sagt Fischer, "und keine Antwort bekommen, außer von einem Importeur, der den Vorschlag abgelehnt hat." Die Frage sei, "ob die Hersteller/Importeure uns noch wollen, wenn ja, wie sie uns wollen und ob sich das noch für uns ausgeht, wie sie uns wollen: Denn wir wollen nicht steinreich werden, aber wir wollen nicht pleite gehen. Wir brauchen auch die Hersteller dazu, um auf morgen zu vertrauen!" Nach sorgfältiger Prüfung, sagte KTM-Österreich-Boss Chris Schipper, "bleibt der Händler unser exklusiver KTM- und Husqvarna-Vertriebspartner." Ähnlich äußerte sich Porsche-Austria-Vertriebsstratege Mag. Thomas Herndl, erläuterte aber auch die Direktvertriebs-und Online-Ambitionen des Konzerns, wobei die Vergütungsfrage zum Teil noch offen ist. Gerald Unterberger von der gleichnamigen österreichisch/deutschen Autohausgruppe bekannte sich trotz Schwierigkeiten zum Automobil-und Zweiradhandel: "Solange wir unseren Job gut machen, wird es den stationären Handel geben!"
Händlerverbände und andere Problemlösungen
Hans Günther Löckinger wies auf die Möglichkeiten, für Vertragsstreitigkeiten aus Händlerverträgen eine maßgeschneiderte Garanta-Versicherung abzuschließen. Rechtsanwalt Dr. Martin Brenner erläuterte die kritische Händlervertragssituation bei diversen Marken, VASS-und VÖK-Obmann Stefan Hutschinski wies auf die Vorteile gemeinsamer Interessenvertretung in Händlerverbänden hin. Dr. Manfred Kandelhart, Geschäftsführer des Fahrzeughandels-Bundesgremiums informierte über neue Gewährleistungsregeln, den Stand der NoVA-Verhandlungen und die Gefahr Cyberkriminalität. Eine Lösung für denFachkräftemangel präsentierte Mag. Diane Freiberger (FH Kufstein) in Form der Weiterqualifizierung von Lehrlingen bis zum Uniabschluss.