Das ist der höchste Wert seit 2005. Dabei ist die aktuelle Gesamtbilanz mit derzeit 336 Verkehrstoten leicht rückläufig. Die meisten tödlichen Motorradunfälle gab es in Oberösterreich (24), gefolgt von Niederösterreich (16), der Steiermark (16), Tirol (15), Kärnten und Salzburg (je 8), Vorarlberg (4), dem Burgenland (3) und Wien (2). „Gründe für den Anstieg sind sicher die durch das schöne Wetter lange Saison und der in den vergangenen 10 Jahren um 50 % gestiegene Motorradbestand sowie die dadurch höhere Gesamtfahrleistung“, so ÖAMTC-Techniker David Nosé.
Die größte Gefahr beim Motorradfahren sei aber zu wenig Übung, oft in Kombination mit Übermut und falschem Risikobewusstsein. Dass Eigenfehler zu vielen Unfällen führten, belege auch die Statistik: 53 % aller tödlichen Motorradunfälle seien auf nicht angepasste Geschwindigkeit und riskantes Überholen zurückzuführen.
Notbremsungen, Ausweichmanöver und Kurvenfahren müssten regelmäßig trainiert werden, damit man in einer Gefahrensituation automatisch reagieren kann. Aber auch andere Verkehrsteilnehmer müssten vermehrt auf Gefahrensituationen mit Motorrädern sensibilisiert werden, denn Biker werden durch die schmale Silhouette und die oft unterschätzte Annäherungsgeschwindigkeit leicht übersehen. „Wer jetzt noch mit dem Motorrad unterwegs ist, sollte sich jedenfalls auf die typischen Herbstgefahren einstellen“, warnt Georg Scheiblauer, Fachverantwortlicher Motorrad der ÖAMTC Fahrtechnik, vor rutschigen Fahrbahnen durch Laub und Fallobst in Verbindung mit Feuchte, Blendung durch tiefstehende Sonne, Gefahr durch Wildwechsel und verringerter Bodenhaftung der Reifen bei kälteren Temperaturen.
Wichtig seit aber auch die regelmäßige Überprüfung von zumindest stärker frequentierten Biker-Strecken durch die Behörden. „Notdürftig reparierte Schlaglöcher und Risse im Asphalt, vor allem in Kurvenbereichen, sind eine Gefahr für Motorradfahrende. Außerdem ist die Ausstattung der Leitschienen mit Unterfahrschutzsystemen weiter ausbaubar. Daher sollten für die Hebung der Verkehrssicherheit mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden", so ÖAMTC-Techniker Nosé.