Wohin geht die Mobilität, wohin geht der Reifen?“ wollte der VRÖ an seinem „Tag in der Welt von morgen“ von Experten wissen. Dipl.-Ing. (FH) Neofitos Arathymos ist Geschäftsführer Technik, Sicherheit, Umwelt beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und beschäftigt sich sehr intensiv mit der Digitalisierung in der Kfz-Branche und vor allem dem Datenzugang. Mit den modernen Telematik-Lösungen „ist der Automobilhersteller der einzige mit einer privilegierten Kundenbeziehung“, warnt der Interessenvertreter. Klarerweise ist es das Ziel der Automobilhersteller, die Wertschöpfung so lange wie möglich im Markenbetrieb zu halten. „Allerdings mit verzerrten Wettbewerbsbedingungen“, beklagt Arathymos. Gemeinsam mit Interessenpartnern sind die Branchenvertreter daher beim Gesetzgeber aktiv. „Wir wollen gemeinsame und gleichberechtigte, digitale Lösungen“, fordert Arathymos. Dazu wird der Zugang zum Display des Fahrzeuges ebenso gefordert wie der Zugang zu den Funktionen, um Service an den Fahrzeugen umzusetzen. Weiters soll der Zugang zu den fahrzeuggenerierten Daten, auch im Fahrzeug, ermöglicht werden. Der Weg ist noch weit, denn der bestehende Zugang wird noch schwieriger. „Der Datenabruf über den OBD-Dongle wird zukünftig von den Automobilherstellern eingeschränkt werden“, prognostiziert Arathymos und empfiehlt: „Beschäftigen Sie sich mit allen Systemen, die der jeweilige Fahrzeughersteller bereits heute anbietet.“ Diese Systeme werden in Zukunft immer relevanter. „Sonst schlittert die Entwicklung an Ihnen vorbei.“ Zwischenzeitlich arbeitet Arathymos mit seinen Partnern an Lösungen, wofür allerdings die Unterstützung der Betriebe nötig ist.

Die Website ist zu wenig

Digitalisierung betrifft freilich nicht nur den Datenzugang, das Fahrzeug und dessen Reparatur, sondern auch die Vermarktung. „In der digitalen Welt als Reifenhändler zu bestehen setzt voraus, dass die Regeln im Internet-Marketing und auf Social-Media- Plattformen richtig verstanden und umgesetzt werden“, erklärt Internet-Guru Sanjay Sauldie. „Digitalisierung bedeutet Anpassung der Prozesse im Unternehmen: nicht nur eine Website und Social Media, sondern ein komplettes Umdenken.“ Als die wichtigsten Trends nennt Sauldie unter anderem die Schnelligkeit der Website, die Nutzung von mobile Marketing und WhatsApp und aktives Content Marketing. Gleichzeitig ist es wichtig, die lokale Suche für die Bewertungen zu optimieren und Innovationen zu verfolgen, um sie an den Kunden zu kommunizieren. Über die spannende Entwicklung beim Fahrzeug und beim Reifen, die Robert Dworczak (Leiter Technischer Kundendienst, Semperit) und Ing. Dr. Sebastian Zier (Future Mobility Concepts, Continental) vorgetragen haben, lesen Sie auf Seite 26 dieser Ausgabe. Für VRÖ-Obmann James Tennant ist trotz oder gerade wegen der digitalen Entwicklung mehr denn je die Dienstleistung sowie die Ausbildung der Fachkräfte entscheidend.


VRÖ-Partner Falken

Falken hat den VRÖ-Informationsnachmittag unterstützt. Günther Riepl, Senior Sales Director Austria, Swiss & Eastern Europe erklärt, warum: „Wir sehen den Verband als transparente und loyale Kommunikationsplattform, wo die Interessen und Herausforderungen und die diversen Themen der Branche sachlich besprochen werden können und somit ein gemeinsames Erscheinungsbild oder Erscheinungsmerkmal der österreichischen Reifenfachhändler ermöglicht. Natürlich nutzen wir den Verband auch als Kick-off-Instrument, um neue und in der Zukunft notwendige Themen rechtzeitig in den Fokus zu stellen. Ein Verband wie der VRÖ kann als Sprachrohr in Richtung Gesetzgebung dienen oder sich bei internationalen Themen informieren und abstimmen.“