Brossette ließ uns bereits jetzt die wichtigsten Punkte seines Vortrags zukommen. „Fast alle Hersteller erneuern aktuell ihre Vertragswerke. Doch diesmal gibt es keinen gesetzgeberischen Auslöser: Treiber in diesen Tagen ist vielmehr die fortschreitende Digitalisierung im Automobilbereich und das Bestreben der Hersteller, in dieser Hinsicht nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren“, sagt der Kölner Jurist.

„Viele Hersteller ergreifen die Gelegenheit beim Schopf, entledigen sich missliebiger Verpflichtungen und schaffen sich neue Freiräume. Ein prominentes Beispiel für diese Vorgehensweise ist die oftmals hemmungslose Ausweitung des Direktvertriebsrechts des Herstellers. Dieses Thema hat nichts mit der Digitalisierung der Fahrzeuge zu tun, sondern dient in erster Linie dem Zweck auszuloten, ob und inwieweit zukünftig der Vertrieb ohne Händler kostengünstiger zu gestalten ist. Aus meiner Sicht ist die Ausweitung des Direktvertriebs ein Frontalangriff auf die Markenhändler, die nach wie vor das Gesicht der Marke vor Ort zeigen, die den Kunden kostenlose Probefahrten ermöglichen und die Fahrzeuge erklären, aber im schlechtesten Fall diese Leistung nicht mehr vergütet bekommen. Die neuen Margen- und Bonusregelungen bei den Direktverkäufen zielen mehr denn je darauf ab, die Händler tätigkeitsbasiert zu vergüten, was sich auf die unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten der Händler stark limitierend auswirken wird.“

Einige Plätze am A&W-Tag sind noch frei: Anmeldung direkt hier auf www.aw-tag.at oder über das angehängte PDF. •