Mit „Konzentration der Kräfte“ ist diese wohl für Freunde der Autoindustrie traurige Show, die eigentlich Weltgeltung (nicht weniger bedeutet Mondial im Französischen) haben sollte, noch wohlmeinend beschrieben. Eine Autoschau, die zu viel Raum lässt für Aussteller, die früher nicht nur um ein gutes Dutzend zahlreicher waren, sondern von denen in der Regel viele auch mehr Raum beanspruchten. Man hat das Gefühl, schon die noch verbliebenen Autohallen zu füllen war schwierig genug und erfordert vom Besucher genug thematische Kompromissbereitschaft. Doch vielleicht ist es eine Geste der Völkerfreundschaft, wenn zum Beispiel in der Eingangshalle bereits der vor 2 Jahren gestartete vietnamesische Hersteller Vinfast platziert wurde oder Unvoreingenommenheit, dass unter den Oberklasse-/Premiummarken in Halle 5.2 auch der chinesische Hersteller GAC dem – vor allem französischen – Publikum seine Errungenschaften zeigen darf.

Hoffen wir, dass wenigstens das in Strömen kommt. Dann bekommen wenigstens jene Aussteller, die sich hier präsentieren, ihre konzentrierte Aufmerksamkeit. Obwohl eine Messe mit zu wenigen Ausstellern auch nicht so toll ist, darüber sind alle, auch jene, die hier ausstellen, einig.

All jene, die es nicht mehr für nötig erachten, eine früher – ohne jeden Zweifel – bedeutende Automesse zu beschicken, suchen nach anderen Formen der Aufmerksamkeit, die weniger Geld kosten und die sich vielleicht ausschließlich auf die eigene Marke richten.

Da Kundenwahrnehmung wie ein Ozeantanker ist, der läuft, sobald er erst einmal Fahrt aufgenommen hat, müssen die neuen Formen der Kundenansprache erst einmal beweisen, dass sie effizienter sind.

Bleibt zu hoffen, dass die Messen nicht Geschichte sind, wenn sich herausstellt, ob das Internet wirklich alles leisten kann, was Ausstellungen können. •

Unsere Eindrücke von der Mondial Paris Motor Show 2018