VW-Markenchef Dr. Herbert Diess zog Mitte März eine positive Bilanz
über Volkswagen für das Vorjahr und die ersten beiden Monate 2018:
Gewisse Risiken bestehen aber weiterhin.
Es war eine Fülle von Zahlen, die bei der Jahrespressekonferenz der
Marke Volkswagen in Wolfsburg auf die Journalisten aus aller Welt
-darunter auch "AUTO&Wirtschaft" - herabprasselte. Die wichtigsten:
Mit 6,23 Millionen ausgelieferten Pkws erreichte VW im Vorjahr einen
neuen Rekord, der Umsatz stieg um rund 8 Prozent auf 80 Milliarden
Euro, das operative Ergebnis verbesserte sich um 77 Prozent: "Damit
haben wir zum ersten Mal seit 5 Jahren wieder das Ergebnis
gesteigert", sagte Markenchef Dr. Herbert Diess. "Die Talsohle
scheint durchschritten."
Derzeit arbeitet VW an 55 neuen Modellen, die man bis 2020 weltweit
ausliefern will. Die für Europa nächsten und wichtigsten sind der
erneuerte Passat, der Touareg und der T-Cross (das kleine SUV folgt
gegen Ende dieses Jahres).
Auch in Nord-und Südamerika geht es aufwärts Negative Ergebnisse
kamen im Vorjahr weiterhin aus Nord-und Südamerika, doch auch hier
habe es Steigerungen gegeben und man wolle bis 2020 positive Zahlen
schreiben, so Diess.
Damit wären wir auch bei den eingangs angesprochenen Gefahren:
Schafft der Hersteller die Vorgaben in Sachen CO2-Reduktion nicht,
drohen ab 2020 Strafen von 140 Millionen Euro pro Monat. "Derzeit
sind wir noch je nach Baureihe um 20 bis 30 Gramm von den Zielen
entfernt. Ich sehe VW aber um einen Tick besser aufgestellt als die
anderen Hersteller." Viel näher ist jedoch die Einführung des neuen
Messzyklus WLTP: Hier gebe es gewisse Risiken, da so viele Motoren
überprüft werden müssten, hieß es im Konzern. Aber auch die Vielzahl
von Fahrzeuganläufen in China (allein 9 in diesem Jahr) berge eingewisses Risiko, so Diess. Und nicht zuletzt ist auch nicht geklärt,
wie sich die von US-Präsident Donald Trump angedachten
Handelshemmnisse für die Autohersteller auswirken werden.
In Sachen Diesel - seit September 2015 eine große "Baustelle" - sieht
Diess VW auf einem guten Weg: "Wir glauben an den Diesel und
investieren in die nächste Generation." Die vor allem in Deutschland
diskutierten Hardware-Nachrüstungen, um mögliche Fahrverbote in
Städten zu umgehen, seien hingegen keine gute Lösung. "Das kostet
teilweise mehr als 3.000 Euro pro Auto." (MUE)