Die Branche, die gerade auf ein Rekordjahr zurückblickt, wird thematisch nach wie vor stark von Umbruchsangst dominiert. Schon das Motto des Tags der oberösterreichischen Kfz-Wirtschaft in Linz -"Neue Geschäftsideen in Zeiten großer Herausforderungen" - beinhaltet die amorphe Bedrohung. Allerdings auch das Rezept, mit dem die versammelten Unternehmer dagegenhalten können.

Optimismus für das Geschäft von morgen Wie Veranstalter Adolf Seifried, Obmann des OÖ. Fahrzeughandels, und Jörg Silbergasser, Landesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, betonten, genießt die Kfz-Branche bei den Kunden ungebrochen hohes Vertrauen. Die WKO verspricht, in den konfliktträchtigen Themen, zum Beispiel Fachkräftemangel, Datenschutz-Grundverordnung, drohenden Fahrverboten in einzelnen Gemeinden, WLTP-Prüfzyklus, für die Interessen der Mitglieder einzustehen.

FH-Professor Ing. Mag. Dr. Harald Kindermann hielt sich in seinem Vortrag nicht lange mit Prognosen auf, wann dieses oder jenes Szenario eintreten wird. Ein paar Beispiele genügten -Amazon USA, wo sich Auto-Serviceleistungen online bestellen lassen, oder carvana.com, wo Kunden Gebrauchtwagen virtuell besichtigen und mit 7-tägigem Rückgaberecht online zu sich nach Hause bestellen.

Laut Kindermann gute Beispiele, wie man dem Wandel ein Schnippchen schlagen kann. Autohäuser könnten etwa eine App anbieten, schlägt er vor. "Die Kunden haben Interesse daran, über den Zustand ihres Autos Bescheid zu wissen." Die Anwendung kann in kostenlosen und kostenpflichtigen Versionen mit oder ohne OBD-Dongle angeboten werden. In den USA hätten solche Tools die Kundenbindung signifikant erhöht. Andere sinnvolle Geschäftserweiterungen: Der Kunde erwartet, dass Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge zusammen mit den Fahrzeugen angeboten wird. "Dazu braucht es im Autohaus aber die nötige Beratungs-und Sachkompetenz." Auch diverse Vermietkonzepte sind für Händler eine sinnvolle Erweiterung. (KAT)