Bei Continental Aftermarket ist die Bremse mit der Marke ATE ein
wichtiges Thema. Als Komplettanbieter hat Continental nicht nur die
Produkte, sondern auch umfassende Schulungen. Ein Gespräch mit Bert
C. Lembens, Leiter Sales Service Continental Aftermarket.
A&W: Wie komplex ist eigentlich das Thema Bremse? Bert Lembens:
Lange Zeit haben die Betriebe mit dem Wissen:"Die Scheibe ist rund,
der Belag ist eckig", die Bremsen serviciert. Diese Zeiten sind
vorbei, das Thema ist nicht mehr so einfach. Die Bremsen sind heute
sehr leistungsfähig und sehr komfortabel, 50 Prozent betreffen heute
Elektronik und Elektrik. Dazu ist es wichtiger denn je, das
Gesamtsystem anzuschauen. Einfach die Beläge zu tauschen ist zu
wenig. Hier wird oft nur die Auswirkung und nicht die Ursache
bekämpft. Es muss immer das Gesamtsystem analysiert werden: Scheiben,
Sattel, Fahrwerk. Stimmt beim System etwas nicht, tritt der erhöhte
Verschleiß oder das Problem sofort wieder auf.
Sie haben die Elektronik angesprochen, wo sind hier die
Herausforderungen?
Lembens: Der wachsende Einsatz der elektronischen Parkbremse bringt
ebenso neue Anforderungen wie ABS, ESP und natürlich die
Fahrerassistenzsysteme. Und damit kommen wir zu unserem wichtigsten
Thema für die Zukunft: vernetzte Systeme. Für die Werkstätte wird es
immer wichtiger, die kompletten Systeme und Vernetzungen zu
verstehen. Durch Themen wie E-Mobilität und die zunehmende
Automatisierung werden die Bereiche komplexer.
Was sind bei Conti Aftermarket die wichtigsten Schulungsthemen?
Lembens: Ich habe vor 28 Jahren bei ATE begonnen , da hatten wir
Bremse, Bremse und Bremse. Aber das ist längst nicht mehr alles, man
muss die kompletten Fahrzeugsysteme ansehen, Elektrik, Elektronik,
Fahrerassistenzsysteme.
Wenn es darum geht, aus einem Mechaniker einen Unternehmer zu machen,
dann haben wir ebenfalls ein entsprechendes Angebot. Unser Bestreben
ist es, die Werkstätte fit für die Zukunft zu machen und danach
richten wir unser Angebot aus. Auf die Veränderungen und den Umbruch
der Technologien müssen wir auch den Aftermarket vorbereiten. Ein
besonders wichtiger und wachsender Bereich ist zum Beispiel die
Elektrifizierung. Hochvolt ist aktuell die meistgebuchte Schulung.
Wie können die österreichischen Kunden das Angebot nutzen? Lembens:
Mit dem eigenen Standort in Wien, in der Flachgasse können wir die
Anforderungen des österreichischen Marktes perfekt abdecken. Neben
der reinen Technik-Schulung sind uns Themen wie Betriebswirtschaft,
Mitarbeiterführung und Mitarbeitergewinnung sehr wichtig. Das sind
für unsere Kunden die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.
(GEW)