Das Deutsche Bundesgericht hat nun grünes Licht für
Diesel-Fahrverbote in Städten gegeben. Für die öffentliche
Wahrnehmung der Branche ist dieses Urteil ein Desaster und der
Wirtschaftsmotor Automobilität kommt unnötig in Bedrängnis.
Die
Glaubwürdigkeit der Hersteller ist zunehmend angekratzt. Zwar sind
die heimischen Automobilimporteure bemüht, den Imageschaden zu
begrenzen und betonen öffentlichkeitswirksam, dass in
österreichischen Städten keine Fahrverbote drohen, es ist jedoch zu
befürchten, dass die Unsicherheit der Konsumenten weiter zunimmt.
Nicht nur für die Branche, auch für die Allgemeinheit ist diese
Entwicklung durchaus tragisch. Hunderttausenden Dieselbesitzern die
Mobilität zu nehmen, ist wirtschaftlich und gesellschaftlich
gefährlich. Zusätzlich drohen den Fahrzeugbesitzern Wertverluste und
ein Rückgang der Diesel bedeutet auch den Verlust der unbestrittenen
CO2-Vorteile dieser Technologie und verstellt den neuen deutlich
verbesserten Euro-6d-Antrieben den Weg.
Stattdessen werden die Kunden verstärkt auf Benzinmotoren setzen. Auf
den ersten Blick keine Problematik, doch für die Hersteller hat diese
Entwicklung einen unangenehmen Nebeneffekt, da es durch den Rückgang
des Dieselanteils an den Zulassungen zunehmend schwerer wird, die
CO2-Grenzwerte der EU einzuhalten.
Als Schnittstelle zum Kunden kommt auf den Handel eine komplexe
Situation zu, in der es gilt, wieder Vertrauen zurückzugewinnen. Auch
die Hersteller sind gefordert, denn das auf die Prüfstände hin
praktizierte "Optimieren" der Fahrzeuge hat seinen Teil zur aktuellen
Situation beigetragen. Mehr Transparenz ist der Schlüssel. Das neue
Prüfverfahren WLTP (mehr auf den Seiten 8-13) kann dazu beitragen.