Und: Warum die Tiroler Erdgas ein bisschen lieber mögen.

Wer mit grünem Gas fährt, ist mindestens so umweltfreundlich unterwegs wie mit einem Elektroauto und Ökostrom." So selbstbewusst klingt der Fachverband der österreichischen Gasversorger, wenn man zusammen mit Auto-Importeuren einen Vorstoß beim Verkehrsminister unternimmt, Erdgas als Treibstoff doch besser zu fördern. Die Argumente der Verhandler: CNG ist umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel - ein Effekt, der sich durch Beimengung von Biogas noch steigern lässt. Die Tankstellen werden umweltfreundlich per Leitung und nicht mit dem Lkw versorgt. Und wenn alle fossilen Quellen versiegen, lässt es sich aus Ökostrom und Abfall sogar CO2-neutral synthetisch

herstellen, wie z. B. Audi in seiner Power-to-gas- Anlage im deutschen Emsland beweist.

Nicht dass sich diese längst bekannten Vorteile in der Kundengunst niederschlügen: 435 Pkw-Neuzulassungen 2017 sind ein klarer Misstrauensantrag. Bei Seat Österreich glaubt man dennoch, dass "Compressed Natural Gas" als Treibstoff noch eine Chance verdient hat und legt zusätzlich zu Mii und Leon den Ibiza TGI sowie imHerbst einen monovalenten Arona auf. Die wahrscheinlichen Kunden sitzen im Westen: Die Hälfte der österreichischen Erdgas-Pkws wird von Tirolern gekauft. Warum ist das so?

Begeisterung, Modellvielfalt -und Preis "Das Wichtigste ist, dass wir das Thema auch selbst leben", erzählt Verkaufsleiter Andreas Jenewein von Fiat Lüftner in Innsbruck - jenem Autohaus, das sich ein Viertel der österreichischen Erdgasauto- Verkäufe an die Fahnen heftet. "Zufriedene Kunden bringen dann neue Kunden mit." Es mag helfen, dass der Hersteller aus Italien, wo CNG-Autos weit verbreitetsind, von Panda bis Ducato viele Modelle anbietet. Sicher wirksam ist die Preispolitik des Landes-Gasversorgers Tigas: Während CNG im Österreich-Schnitt 97 Cent/kg kostet, tankt man an den 28 Tiroler Gastankstellen um knapp 80 Cent. (KAT)