Die G-Klasse ist ein Dinosaurier. Und das wortwörtlich, schließlich wird kein anderes Automobil schon so lang in Serie produziert. Der kantige Geländewagen läuft seit dem Frühjahr 1979 vom steirischen Band - und seither musste jede Modellgeneration am Hausberg, dem Schöckel, ihre Offroadfähigkeit vor dem Produktionsstart beweisen. Die G-Klasse, von der seither mehr als 300.000 Exemplare produziert wurden, ist aber noch etwas: unglaublich vielfältig! Ob als Papamobil, als knochenhartes Forstgefährt, als standesgemäßer Bling-Bling-Rapper-Wagen mit Spinner-Felgen oder als Über-drüber-Luxus-Cabriolet in Form des G 650 Landaulet: Die G-Klasse scheint die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Und das wird sich auch mit der nächsten Generation nicht ändern, die im Sommer bei uns auf den Markt kommt.

Vorerst nur als Benziner

Zur Markteinführung im Juni offeriert Mercedes die G-Klasse bei uns nur als G500, der mit einem 422 PS starken Vierliter-Achtzylinder-Biturbo-Benziner ausgerüstet ist. Die Preise starten bei 142.890 Euro. Ende 2018 sollen dann auch die Dieselmotoren nachgereicht werden. Und weil Daimler versprochen hat, dass "jede Fahrzeugklasse" elektrifiziert werden soll, wird man sich wohl auch auf einen E-G einstellen können. Kreisel und Schwarzenegger haben es ja bereits vorgezeigt, dass da was geht ...

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Das Kantholz-Design ist nicht nur eines der Alleinstellungsmerkmale der G-Klasse, sondern für viele auch Kaufgrund Nummer eins. Und das galt es zu bewahren, was den Designern augenscheinlich sehr gut gelungen ist. Typische Stilelemente wie die kantigen Türgriffe und die außen angeschlagenen Türscharniere, die runden Scheinwerfer oder die neben der Motorhaube aufgesetzten Blinker sowiedas klassische Reserverad an der Hecktür blieben erhalten.

Das G steht für Gelände

Offroad konnte dem G noch kein Auto von der Stange etwas vormachen. Das muss so bleiben, das stand quasi ganz oben im Lastenheft der Stuttgarter. Deshalb waren Leiterrahmen, drei 100-Prozent-Sperren und die Geländeuntersetzung auch bei der Neuentwicklung Fixstarter. Neu ist jedoch das Fahrwerk, das gemeinsam mit AMG entwickelt wurde und der G-Klasse auch mehr Klasse auf asphaltierten Straßen verleihen soll. Der Benz verfügt jetzt über Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenker-Vorderachse und starrer Hinterachse, dazu wurden die Achsen erhöht sowie eine Domstrebe für mehr Steifigkeit verbaut. Für bessere Onroad-Eigenschaften sorgt darüber hinaus das "Dynamic Select"-System, das jetzt mit fünf Fahrprogrammen verfügbar ist. Damit lässt sich die Fahrzeugcharakteristik auf Knopfdruck verstellen - was wiederum die Eigenschaften von Motor, Getriebe, Fahrwerk, Lenkung und den Eingreifzeitpunkt der Assistenzsysteme beeinflusst.

Ein ungewohnter Anblick

Im Innenraum offenbart sich eine neue Welt. Das Cockpit ist ein gelungener Mix aus Elementen der bereits bekannten S-und E-Klasse. Dazu zählt etwa ein 12,3-Zoll-Bildschirm auf dem Armaturenbrett oder die derzeit wohl schönsten Lüftungsdüsen der Autobranche. Dazu gibt"s endlich mehr Ablagen, die Platz fürs Handy, Schlüssel und Co schaffen. Auch der Automatikwählhebel ist gewandert und zwar vom Mitteltunnel ans Lenkrad.