Der wichtigste Leitsatz zum Fahren im Gelände ist leicht gesagt, aber nicht immer so einfach umgesetzt: Man fährt stets so langsam wie möglich und nur so schnell wie notwendig! Außerdem ist es erforderlich, einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb (4WD, 4WD Lock) bereits beim Verlassen des Asphalts einzuschalten sowie die Fahrdynamikregelung (ESP, DSC, VSC, ASTC, ) und die Start-Stopp-Automatik des Motors auszuschalten. Wenn sich der Wagen bereits im Gatsch eingegraben hat, ist es zu spät.

böschungs-und rampenwinkel

Das Lesen des Geländes ist wichtig, um Beschädigungen zu vermeiden. Doch oft tarnen sich grobe Steine in höherem Gras und sind so aus der Fahrerperspektive nur schwierig zu erkennen. Unbekannte Streckenabschnitte erkundet man vorab zu Fuß oder lässt sich von einem Mitfahrer einweisen. Hindernisse werden nicht zwischen die Räder genommen, man überfährt sie mit einem Rad.

steilhang und gefälle

Ohne Untersetzungsgetriebe muss eine starke Steigung mit ausreichend Schwung in Angriff genommen werden. Gefahren wird in der Falllinie. Um den Antriebsstrang zu schonen, darf die Motordrehzahl nicht in den untertourigen Bereich sinken. Hat man sich verschätzt und schafft die Steigung nicht, ist Vorsicht geboten: Meist ist der Übergang am Heck größer als an der Front des Autos und der Böschungswinkel daher kleiner. Rollt man gebremst bergab, verringert sich die Bodenfreiheit um weitere Zentimeter, was zum Aufsetzen des Auspuffs führen kann, selbst wenn der Böschungswinkel beim Einfahren in die Steigung noch ausgereicht hat. Beim Anfahren am Berg helfen elektronische Systeme, die die Bremse auch nach dem Loslassen des Fußpedals noch für we nige Sekunden angezogen lassen (Hill Start Assist HSA, ).

Beim Bergabfahren wird ebenso wie beim Bergauffahren die Falllinie angepeilt. Die Geschwindigkeit wird möglichst niedrig gewählt und durch die Motorbremswirkung beibehalten. Zum sicheren Bergabfahren sind bei einigen SUV elektronische Helferlein verfügbar (Hill Descent Control HDC), die -je nach Preis des Fahrzeugs - den Wagen entweder mit einer fix programmierten Geschwindigkeit talwärts kraxelnlassen oder das Wunschtempo über die Tempomattasten zur Kenntnis nehmen.

schrägfahrten

Ist es notwendig, entlang eines Hanges zu fahren, sind SUV durch ihren niedrigen Schwerpunkt alles andere als gehandicapt; beim Outlander PHEV macht sich das Batteriepaket im Fahrzeugboden besonders positiv bemerkbar. Niedrige Geschwindigkeit und hohe Konzentration sind in jedem Fall erforderlich, um im Worst Case noch Zeit zum Reagieren zu haben: Wenn das Fahrzeug zu kippen droht, gibt man kräftig Gas, um Vortrieb aufzubauen, und lenkt am Gas bleibend hinunter.

Fahren im wasser

Aufüberfluteten Straßenstellen ist es wichtig, die Wassertiefe vorab zu prüfen und bei ausreichender Wattiefe kontinuierlich langsam durch das Wasser zu fahren. Ein harter Untergrund bietet den Vorteil, dass die Räder im Gegensatz zu schlammigem Boden nicht einsinken. Nähert man sich der kritischen Wasserhöhe, geht man kurz vom Gas, damit die Bugwelle vom Kühler wegläuft. Baut man nach ein bis zwei Sekunden wieder die ursprüngliche Geschwindigkeit auf, liegt nunmehr das Wellental vor dem Kühler, was gut 20 Zentimeter weniger Wasser im Motorraum bedeutet.

Im fließenden Gewässer darf der Motor nicht abgestellt werden, um ein Eindringen von Wasser in den Abgastrakt zu verhindern - es kann durch die Strömung bis in die Brennräume gedrückt werden, was zu schweren Motorschäden führt. Daher ist es besonders wichtig, die Start-Stopp-Automatik zu deaktivieren beziehungsweise beim Outlander PHEV mit laufendem Benzinmotor ins Wasser einzufahren.

Nach dem Durchqueren des Gewässers muss die Bremse durch mehrfaches Betätigen getrocknet werden. Der Innenraum und der Kofferraum müssen auf das Eindringen von Feuchtigkeit durch die Innenraum-Entlüftungsöffnungen im Heckbereich kontrolliert werden.

zurück am asphalt

Am Ende des Offroad-Ausflugs ist darauf zu achten, dass die Reifen keineöffentlichen Verkehrsflächen verschmutzen. Eine Kontrolle der Wagenunterseite sowie ein Check der Reifen und Felgen auf allfällige Schäden sind unverzichtbar.

unser Fotomodell Das elektronische Allradsystem im ASX stellt die optimale Kraftverteilung zwischen den Achsen sicher. Während der Fahrt wird per Knopfdruck der Antriebsmodus gewählt: 2WD-Frontantrieb, 4WD-Auto-Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung für optimale Traktion unter allen Fahrbedingungen oder 4WD Lock für konstante Kraftverteilung und mehr Drehmoment auf der Hinterachse.

unser Fahrlehrer Christian Karlberger ist als Offroad-Chefinstruktor desÖAMTC einer der profiliertesten Allrad-Experten Österreichs. Der mehrfache Offroad-Staatsmeister leitet das Trainingszentrum in Stotzing, wo Aus-und Weiterbildungskurse für Privatkunden, Berufskraftfahrer und Mitarbeiter aller Blaulichtorganisationen abgehalten werden.