Die dritte Generation des BMW X3 löscht die unliebsamen Erinnerungen
an den Debütanten endgültig aus. Verarbeitung und Haptik gefallen
ebenso wie Antrieb und Fahrwerk.
Fehlenden Weitblick konnte man BMW bei der erstmaligen Lancierung des
X3 nicht vorwerfen. Die Bayern haben -angespornt vomüberraschenden
Erfolg des X5 - nämlich schon kurz nach den Nullerjahren erkannt,
dass die Menschen am SUV-Markt in weiterer Folge auch Lust auf
kompaktere Modelle bekommen würden. Was man BMW hingegen schon
vorwerfen kann, ist, dass sie bei der ersten X3-Generation die
Verarbeitungsqualität undMaterialwahl gegenüber dem X5 quasi
parallel zu den Abmessungen verringert haben, sich beim Preis aber
standfest auf einem hohen Niveau festzurrten. Das hatte
Aufreger-Potenzial - und das wiederum fruchtete: Die zweite
Generation war quasi frei von Hartplastik, liebevoller verarbeitet
und aus einemGuss. Und jetzt, wie sieht es bei der dritten Auflage
der mittleren X-Baureihe aus?
Feines leder, komische Fuchtelei Mit einem Wort: feinstens. Auch wenn
die Preise immer noch ein wahnsinnig hohes Niveau haben. De facto
bietet das Interieur in puncto Materialwahl, Verarbeitung und
Ambiente aber keinen Anlass zur Kritik. Vor allem, wenn man sich für
die edle Kombination von dunkelblauem Lack und hellbraunem Interieur
entscheidet, weil sich da nicht nur die Finger, sondern auch die
Augen an der edlen Gestaltung erfreuen. Womit wir allerdings nicht so
wirklich warm werden, das ist die Gestensteuerung. Wir verstehen
nämlich nicht, wieso man mit kreisenden Fingern die Lautstärke ändern
oder wischenden Armen einen Menüwechsel vornehmen soll, wenn die
zugehörigen Tasten, Regler und Dreh-und-Drückschalter ohnehin perfekt
positioniert sind und das Gefuchtel nur vom Verkehr ablenkt.
vernünftiger kraftlackel Ansonsten ist der neue X3 ein echt feines
SUV. Vor allem als 20d xDrive, der wohl den besten Kompromiss
zwischen Leistung, Preis und Vernunft darstellt. Untermotorisiert ist
man dank der 190 PS jedenfalls in keiner Fahrsituation. Im Gegenteil:
Über einen breiten Drehzahlbereich geht der Vierzylinder kraftvoll
ans Werk. Dank der flinken und intelligenten Achtgang-Automatik
stellen darüber hinaus Überholmanöver und ruhiges Gleiten bei
niedrigen Touren gleichsam kein Problem dar. Was sich auch beim
Durchschnittsverbrauch widerspiegelt: Mit sechs Litern kommt man
selbst bei sportlicher Fahrweise locker über die Runden.
BMW X3 20d xDrive
Hubraum |Zylinder 1.995 cm3 | 4 Leistung 190 PS (140 kW) Drehmoment
400 Nm bei 1.750-2.500/min 0-100 km/h |Vmax 8,0 s |213 km/h Getriebe
8-Gang aut.Ø-Verbrauch |CO2 5,0 l Diesel |132 g/km (EU6) Länge
|Breite |Höhe 4.708 |1.891 |1.676 mm Leergewicht 1.750 kg Kofferraum
550-1.600 l Zuladung 660 kg Anhängelast 2.400 kg Basispreis |NoVA
50.600 €(inkl.) | 8 %
das gefällt uns: Auftritt, Antritt, Platzangebot und Verbrauch das
vermissen wir: eine bodenständigere Preisgestaltung die alternativen:
Mercedes GLC, Audi Q5, Alfa Stelvio etc.