Im Lexus RX450h greifen zwei E-Motoren einem bärigen V6-Benziner
unter die Arme -und das ganz ohne lästigen Kabelsalat im Kofferraum!
Mit deutlich unter 100 verkauften Stück im Jahr zählt der Lexus
RX450h zu den Exoten unter den großen SUV im österreichischen
Straßenbild. Aus dem Öko-Blickwinkel nimmt der einzige große
Vollhybrid-SUV am hiesigen Markt dabei eine interessante Position
zwischen den -vom Gesetzgeber unsinnigerweise begünstigten -Plug-ins
und den reinen Verbrennern ein.
kein sumo ist ein leichtgewicht
Kein Anstecken, kein Aufladen. Stattdessen: Benzin tanken, fahren
-und zwar mit richtig Punch bei vergleichsweise wenig Durst. Soweit
die Ansage und -außerhalb des Labors? Leistung und Drehmoment lassen
erwartungsgemäß kaum Wünsche offen, auch ohne den zum
Fahrzeugcharakter nicht recht passenden "Sport+"-Modus zu bemühen,
der in den beiden Top-Varianten als Leckerli zum variablen Fahrwerk
AVS gereicht wird. Die 5,5 Liter Normverbrauch bleiben- wenig
überraschend - ein reiner Papierwert. Im Test erreichten wir zwischen
acht und neun Liter, das ist für so ein Trumm von Auto mit über 300
System-PS nicht schlecht. Diese Sumo-Power kommt zustande, indem die
Ingenieure zeitgemäß zwei Elektromotoren einem V6 mit 3,5-Liter-
Hubraum assistieren lassen. Das stärkere der beiden E-Aggregate
realisiert an der Hinterachse den Allradantrieb. Was im Zusammenspiel
mit dem stufenlosen Automatikgetriebe, in dem man per Schaltpaddles
virtuelle Gangstufen einlegen kann, für Wohlgefallen sorgt.
Zwar ist reiner Elektrobetrieb nur selten realistisch, aber das
Umschalten zwischen den verschiedenen Antriebsarten flutscht wie die
Positionswechsel eines Yoga-Gurus. Erst wenn per Vollgas Leistung
abgerufen wird, gibt sich der V6 kernig. Wer den Wagen kapiert hat,
wird selten die Stirn runzeln. Sumo-Yoga geht nämlich so: mit Halbgas
von der Kreuzung und gleiiiten Im Preiskampf hält der 2,1 Tonnen
schwere Sumo-Ringer (japanisch Sumotori) das Niveau der Konkurrenz.
Unser wohlausgestatteter Testwagen in der "President"-Variante,
aufgewertet unter anderem mit Panoramadach (1.500 Euro) zum
Sternderlschau"n und für die Wiener-Innenstadt-Parkgarage
empfehlenswerter 360-Grad-Kamera (750 Euro), bleibt mit 92.335 Euro
immerhin noch südlich des Sechsstelligen.
das virtuelle im Echten Einstieg: Das knarzende Lederfauteuil und das
dicke Lenkrad rücken sich elektrisch zurecht. Eine beeindruckende und
Vielzahl von Knöpfen, Reglern und Schaltern will memoriert werden.
Ähnlich verwirrend die ersten Versuche, das auf zwölf Zoll im
Cinemascope-Format ausgebreitete Infotainment zum Leben zu erwecken.
Die Bedienung erfolgt über eine Art Joystick in der Mittelkonsole,
der einen Mauszeiger über den Bildschirm jagt und auf den virtuellen
Schaltflächen sozusagen "einrastet". Das klingt für Lexus-
Unerfahrene kompliziert und ist, salopp formuliert,
gewöhnungsbedürftig. Da kann man sich gleich so lang mit der
Sprachsteuerung herumschlagen, bis man die richtigen Formulierungen
eingelernt hat. Kleine Abstriche sind eben immer in Kauf zu nehmen,
will man richtig exklusiv unterwegs sein.
Lexus RX 450h Executive Hubraum | Zylinder 3.456 cm3 | 6
Systemleistung 313 PS (230 kW) Drehmoment 335 (+139) Nm bei 4.600/min
0-100 km/h |Vmax 7,7 s |200 km/h Getriebe CVTØ-Verbrauch |CO2 5,5 l
Super |127 g/km (EU6b)
Länge |Breite |Höhe 4.890 |1.895| 1.685 mm Leergewicht 2.210 kg
Kofferraum 539-1.612 l Zuladung 505 kg Anhängelast 2.000 kg
Basispreis |NoVA 87.700 €(inkl.) | 7 %