Die Stickoxidwerte von Dieselfahrzeugen sor gen seit einiger Zeit für
Diskussionen. SCR-Katalysatoren, die NO mithilfe von Zusätzen wie
etwa Harnstoff zu Stickstoff reduzieren, wirken erst ab einer
Abgastemperatur von 150 °C, die unter bestimmten Bedingungen
besonders bei Nutzfahrzeugen oft nicht erreicht wird.
Um die
Situation zu verbessern, arbeiten Wissenschaftler des
Forschungszentrums Jülich gemeinsam mit Partnern aus Forschung und
Industrie im Projekt DeNOx an einem neuartigen Katalysatortyp, der NO
nahezu vollständig und ohne Zusätze aus den Abgasen entfernen soll.
Die Basis für die Materialentwicklung bilden Substanzen für
keramische Hochtemperaturbrennstoffzellen, die am Forschungszentrum
Jülich bereits sehr erfolgreich seit über zehn Jahren in einem
Langzeitversuch betrieben werden. Durch Veränderungen eines
Kathodenwerkstoffes wollen die Wissenschaftler nun einen neuen NO
Speicher schaffen, mit dessen Hilfe sich die Stickoxide in einem
Kreislaufsystem abbauen lassen.
Der Prozess beginnt mit der Einlagerung der Stickoxide im
Katalysator. Ist der maximale Füllstand erreicht, werden diese durch
eine kurzzeitige Änderung der Motoreinstellung und mithilfe der neuen
Katalysatormaterialien in Ammoniak überführt, der wiederum
eingespeichert wird. Der mit Ammoniak gefüllte Speicher kann nun im
normalen Fahrbetrieb Stickoxide zu Stickstoff reduzieren. Ist das
Ammoniakreservoir aufgebraucht, beginnt der Prozess von vorn.
(pd/sag)