Herr Luginbühl, herzliche Gratulation zum neuen Amt. Sie waren vorher SAA-Vizepräsident, nun Präsident - was wird sich für Sie ändern?

Da ich per dato schon sehr aktiv in verschiedenen Funktionen innerhalb des Verbandes tätig war, wird sich im ersten Moment noch nicht allzu viel ändern. Einzig der Zeitaufwand wird steigen -sei es für Repräsentationspflichten oder für Interviews mit Journalisten.

Waren Sie der einzige Kandidat für die Nachfolge von Frau Langenick?

Für die Wahl schlussendlich schon. Aber es gab natürlich verschiedene Kandidaten und Möglichkeiten, da unter den Verbandsmitgliedern viele Geschäftsinhaber und Führungspersönlichkeiten sind.

Was wird sich beim SAA unter Ihrer Präsidentschaft ändern?

Meine Vorgänger Bernadette Langenick von der auto-i-dat AG und Christian Lämmle von Panolin haben den Verband schon sehr aktiv geführt. Im ersten Moment werde ich deshalb versuchen, die bereits weit fortgeschrittenen Projekte wie die transport-CH oder die SAA Expo am Autosalon zu festigen.

Welchen grossen Herausforderungen stehen Sie in Ihrem neuen Amt gegenüber?

Einerseits derÜbergangsphase in die Digitalisierung, in der auch der SAA schon mittendrin steht. Andererseits muss es mir gelingen, die jungen Berufsfachleute und Führungskräfte für die momentan unpopuläre Verbandsarbeit zu begeistern. Dazu müssen die Strukturen angepasst werden, damit sie dem Zeitgeist entsprechen und der Nutzen für die Verbandsmitglieder ersichtlich bleibt. Ausserdem müssen wir alle Social-Media-Kanäle integrieren und deren grosses Potential nutzen. Und wir müssen unsere Messen auf das digitale Zeitalter vorbereiten.

Stichwort Messen: Die SAA Expo steht vor der Tür - wie sieht es mit den Anmeldungen aus?

Die Anmeldungen sind auf dem Stand des Vorjahres. Doch wir konnten erreichen, dass die Ausstellungsfläche für die SAA Expo doppelt so gross wie 2017 ist.

Das Ziel war, ab 2019 nur noch eine Kurzmesse in Halle 7 durchzuführen - wird das klappen?

Nein, voraussichtlich nicht, noch nicht. Aber der Anteil an Ausstellungsfläche für Langaussteller wird immer kleiner. Ab 2019 wird die Halle zudem quer aufgeteilt. So können die Kurzaussteller ihre Stände schon während der Salondauer abbauen und das Personal abziehen, ohne die Langaussteller und deren Standbesucher zu stören. Diese Lösung ist nahe am Optimum. Ein Nebeneinander von Kurz-und Langmesse kann so funktionieren.

Hat die Halle 7 in Genfüberhaupt noch eine Zukunft oder wird sie von den sogenannten Hausmessen, wie sie zum Beispiel die SAG-Gruppe durchführt, abgelöst?

Nein. Im Nutzfahrzeugbereich gab es diesen Trend vor rund zehn Jahren ja schon mal. Jeder Anbieter führte seine eigene Messe durch. Am Anfang war das gut für die Unternehmen, doch mit der Zeit gingen die Kunden nur noch von einem Anbieter zum anderen, eine Sättigung stellte sich ein. Im Moment läuft die SAG-Hausmesse sehr gut und erfolgreich. Das verstehe ich auch, denn sie möchten ihre eigenen Kunden an ihrer eigenen Messe pflegen. Neue Kunden holt die SAG aber weiterhin vor allem in der Halle 7 in Genf ab -neu ja auch an der kurzen SAA Expo.

Was wünschen Sie sich in Ihrer Amtszeit als SAA-Präsident?

Da ich selber einen offenen Führungsstil pflege, wünsche ich eine offene und ehrliche Kommunikation mit Mitdenkenden und wohlwollenden Mitgliedern. Ausserdem wünsche ich mir, dass uns der digitale Wandel gelingt und wir die Herausforderungen wie E-Mobilität, zunehmend verwirrende Gesetzgebungen, Zulassungsprozeduren, Freigaben aus der EU mit direkter Übernahme in die Schweizer Gesetzgebung sowie den freien Aftermarket meistern können.

Und was wünschen Sie den SAA-Mitgliedern?

Dass ich sie von meiner Arbeit und den sonstigen Verbandsleistungen wie dem professionell geführten Sekretariat überzeugen kann und sie für ihre Betriebe dank den Verbandsinfos viel Wissensvorsprung mitnehmen können.