Durch das zurückfallende Licht (elektromagnetische Wellen) ist der Laser aber auch in der Lage, optisch sein Umfeld zu erfassen. Die bisherigen Drehlaser auf dem Dach waren aber für den Einsatz im Fahrzeug zu teuer und zu gross.

Audi präsentiert nun einen 500 g schweren Laserscanner, der unterhalb des Kennzeichens an der Front im Audi A8 montiert ist. Ein in Rotation versetzter Spiegel dreht dabei mit 750/min und kann dabei die Laserstrahlen ablenken. Durch den Spiegel wird das Laserlicht der im Gehäuse fest installierten Laserdiode auf einen Öffnungswinkel von 145° erweitert. Die Reichweite beträgt rund 80-100 m. Die Messung erfolgt dabei über die Laufzeit des Laserlichts. Für die Strecke von 100 m benötigt der Laserstrahl lediglich 0,004 ms, da er mit einer Geschwindigkeit von 300"000 km/s unterwegs ist. Ein Scanvorgang ist in 580 Laserimpulse aufgeteilt. Der Spiegel schwenkt dabei von Messung zu Messung 0,25°. Eine Fotodiode nimmt jeweils das reflektierte Licht des Impulslasers auf.

Diese einzelnen Messpunkte werden danach in der sensoreigenen Auswertungssoftware in ein 3D-Bild umgerechnet. Dabei werden nicht nur die Distanzen zu einzelnen Objekten ermittelt, sondern auch die Objekte in einer Silhouette erfasst. Dies funktioniert auch nachts. Via Flexray-Datenbus werden diese Informationen nun an das zentrale Fahrerassistenzsteuergerät zFAS zur Weiterverarbeitung der Daten weitergeleitet. Zusammen mit dem Kamerabild der Frontkamera und den Sensorinformationen des

Long-Range-und der beiden Mid-Range-Radare entsteht in diesem Steuergerät ein dreidimensionales Umfeldbild vor dem Fahrzeug. Um auch bei widrigen Witterungsbedingungen zu funktionieren, verfügt der Laserscanner über eine beheizte Sensorscheibe, um bei Schneefall oder Vereisung das Aussenden und Empfangen des Laserlichts zu gewährleisten. (se)