Mit dem Stinger bringt Kia eine viertürige Sportlimousine mit
Fliessheck an den Start, die sich in puncto Design und Konzept eng an
die 2011 auf der IAA in Frankfurt präsentierte Studie Kia GT anlehnt.
Technisch basiert der Kia Stinger auf dem G80 der ebenfalls zur
Hyundai Motor Company gehörenden Marke Genesis, die ab Ende 2019 auch
in Europa auffahren soll. Der Stinger kommt hierzulande in der
GT-Version mit 3.3-l-Turbo-V6, 8-Stufen-Automat und Allradantrieb auf
die Strasse.
Während für andere Märkte auch Modelle mit Vierzylindermotoren
(2.0-l-Benziner, 2.2-l-Diesel) vorgesehen sind, wird der Kia Stinger
in der Schweiz ausschliesslich in der GT-Version angeboten. Und
dieses Topmodell der Baureihe hat es in sich.
Den Antriebübernimmt ein V6-Benziner der Baureihe Lambda II mit 3342
cm3 Hubraum, Direkteinspritzung und zwei Abgasturboladern. Der
Kurzhuber (Hub / Bohrung: 83.8 mm /92.0 mm, Hubverhältnis 0.91) mit
einem Verdichtungsverhältnis von 10.0:1 leistet maximal 272 kW/370 PS
bei 6000/min. Das maximale Drehmomentvon 510 Nm steht zwischen 1300
und 4500/min zur Verfügung.
Heckbetonter Allradantrieb
Ein intern bei Kia entwickeltes Achtstufen-Automatikgetriebe der
zweiten Generation mit einem Drehmomentwandler mit Fliehkraftpendelübernimmt die Kraftübertragung. Die elektronische
Fahrmoduseinstellung «Drive Mode Select» bietet dem Fahrer bis zu
fünf verschiedene Schaltmodi (samt zugehöriger Lenkunterstützung und
in Verbindung mit der elektronischen Fahrwerkseinstellung), wobei
sich das Getriebe über Schaltwippen am Lenkrad auch manuell schalten
lässt.
Der im Stinger GT serienmässige Allradantrieb ist heckbetont
ausgelegt und soll selbst unter anspruchsvollsten Bedingungen eine
optimierte Fahrdynamik gewährleisten. Dank des dynamischen
Torque-Vectoring-Systems werden Leistung und Bremskraft je nach
Lenkvorgabe und Strassenbedingungen automatisch angepasst und gezielt
andie Räder übertragen.
Dermassen ausgestattet sprintet der Stinger in 5.1 s aus dem Stand
auf 100 km/h, und als Höchstgeschwindigkeit werden 270 km/h
angegeben. Kia betont, dass es bei der Entwicklung des Sportlers
darum ging, diesem Modell eine Leistungsfähigkeit und Fahrdynamik zu
geben, die seinem eindrucksvollen Design entspricht. Fahrverhalten
und Handling des Stinger wurden deshalb auf der Nordschleifedes
Nürburgrings unter Aufsicht von Albert Biermann, dem Leiter des
Kia-Teams für Fahrzeugtests und Hochleistungsentwicklung, erprobt und
optimiert.
Elektronische Fahrwerkseinstellung Die Karosserie besteht zu 55 % aus
ultrahochfestem Mehrphasenstahl und bildet eine extrem
verwindungssteife Basis für die Fahrwerkskomponenten. Darüber hinaus
führt die hohe Karosseriestabilität zu einer effektiven Reduzierung
von Geräuschen und Vibrationen.
Das Fahrwerk kommt mit Mac-Pherson-Federbeinen vorne und einer
Mehrlenker-Hinterachse. Es wurde so abgestimmt, dass es dem Fahrer
eine bestmögliche Rückmeldung gibt und unter allen Fahrbedingungen
ein schnelles Ansprechen der Lenkung und eine hohe Fahrstabilität
gewährleistet.
Der Stinger ist zudem mit einer elektronischen Fahrwerkseinstellung
ausgestattet. So lassen sich die Dämpfungs-und Handling-Eigenschaften
des Fahrwerks elektronisch variieren und an die Strassenverhältnisse
und den individuellen Fahrstil anpassen. Dazu lassen sich die
vorderen und hinteren Stossdämpfer unabhängig voneinander härter oder
weicher einstellen. Mit weicheren Stossdämpfern vorne undfesteren
hinten lässt sich mehr Agilität erreichen und das Untersteuern
vermeiden. Werden die Einstellungen entgegengesetzt vorgenommen, wird
ein Übersteuern verhindert, und das Fahrzeug liegt stabiler auf der
Strasse. Das System unterstützt den Fahrer bei Kurven, indem eine
vorgegebene Linie beachtet wird.
Das neue Servolenkungskonzept R-MDPS (Rack-mounted Motor Driven Power
Steering) mit variabler Lenkübersetzung bietet dank des direkt auf
der Zahnstange montierten Elektromotors ein besseres
Ansprechverhalten und weniger Vibrationen als Systeme, bei denen der
Motor auf der Lenksäule montiert ist.
Der Stinger GT fährt vorne auf Reifen der Dimension 225/40 R19,
hinten kommen 255/35-R19-Räder zum Einsatz. Die Verzögerung übernimmt
eine Brembo-Bremsanlage mit Vierkolbensätteln vorne und
Zweikolbensätteln hinten (Scheibendurchmesser v/h: 345 mm/340 mm).
Praktische Helferlein
Wie es sich inzwischen - ganz besonders für Autos ab dieser
Fahrzeugklasse - gehört, kommt auch der Kia Stinger GT mit einer
ganzen Fülle an Fahrerassistenzsystemen. Dazu gehört natürlich ein
«Vehicle Stability Management», das bei Bremsvorgängen und
Kurvenfahrten für Stabilität sorgt, indem es die elektronische
Stabilitätskontrolle aktiviert, sobald ein Traktionsverlust
registriert wird.
Hinzu kommen ein Auffahrwarnsystem mit Notbremsfunktion und
Fussgängererkennung, eine automatische Abstandsregelung mit
Start-Stopp-System, der Spurhalteassistent sowie Querverkehrswarner,
360-Grad-Kamera für sicheres Manövrieren bei niedrigen
Geschwindigkeiten, Totwinkelassistent und Fernlichtassistent.
Die Müdigkeitserkennung warnt abgelenkte oder schläfrige Fahrer. Dazu
überwacht das System das Verhalten des Fahrers und warnt ihn mit
einem akustischen Signal und einem visuellen Hinweis auf der
Instrumenteneinheit, wenn sich seine Aufmerksamkeit stark verringert.