" Ähnliches können wohl die Drogisten über "Schlecker" erzählen oder noch älter: die Greißler über "Konsum". Wie auch immer: Die Großen werden unterstützt, gefördert und so lange wie möglich aufgefangen. Weil es um viel Volumen auf einmal geht.

Ähnliches haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Reifenfachbetriebe gedacht: Zuerst wurden gute Preise für die Großen gemacht, dann wurde die hohe Abwertung ermöglicht, wenn die Ware nicht abgeflossen ist. Und heute muss man Zahlungsausfälle oder Pleiten quasi mitfinanzieren. "Die kleinen und mittleren Betriebe schauen seit Jahren, dass sie über die Runden kommen und haben es unter Aufbringung aller Kräfte großteils geschafft. Der ehrliche Händler war lange Zeit der Blöde. Ich kann nur hoffen, dass aus den Fehlern gelernt wird", berichtet der Nachbar unseres Verlagshauses, der geschätzte Wilfried Fleischmann.

Diese Tendenzen wird es in der Wirtschaft immer geben, aber gerade in der Reifenbranche scheint es doch einen Lerneffekt zu geben. Wenn auch nicht immer an der Konzernspitze, so zumindest bei den regionalen Verantwortlichen. Denn eines ist klar: Letztlich macht die Abdeckung der Fläche den Gesamterfolg aus. Die kleinen, regionalen Betriebe sind in Wahrheit das Rückgrat des Reifenvertriebs und der Reifenversorgung. Und sie werden es auch weiterhin sein, sofern sie sich auf ihre Stärken besinnen: persönliche Betreuung, kompetente Beratung und ehrliche Arbeit, prompte Bedienung, Kundennähe und faire Preise, ohne zu schleudern.