Dr. Fritz Indra, aus Wien stammender Motorexperte, warnt vor der
immer wieder geforderten Nachrüstung älterer Autos mit
SCR-Katalysatoren: "Das ist kein Kinderspiel." Hier sein Kommentar im
Wortlaut.
Viele-Menschen vor allem jene, die noch nie Autos bis zur Serienreife
entwickelt habenstellen sich die Nachrüstung älterer Dieselfahrzeuge
auf Euro 6 viel zueinfach vor. Zunächst erlischtbei einer solchen
Manipulation die allgemeine Betriebserlaubnis. Sie muss also nach so
einer-"Operation",-von wem auch immer, neu erlangt werden, was
inklusive Sommertests-(extreme Hitze)-und-Wintertests (extreme
Kälte)-viel Aufwand, Zeit, Geld und viele Kilometer erfordert.
Dazwischenmuss immer wieder ein Abgastest gemacht werden, um
festzustellen, dass die Änderungen auchnoch nach geraumer Zeit
funktionieren.
Kein Platz für die aufwendige Technik
Der Automobilhersteller weiß natürlich, dass beiden älteren
Fahrzeugen für die nachträgliche Installation von SCR Zusatztanks,
z.B. im Kofferraum,-oder von Katalysatoren,z.
B. in der
Bodenplatte,-gar kein Platz vorhanden ist.-Dort, wo Katalysatorenoder
Partikelfilter wegen bester Wirksamkeit eigentlich hingehörten,
nämlich in den Motorraum ganznahe am Motor ist schon überhaupt kein
Platz.
Auch die zuverlässige Verlegung von Leitungen, z.B. für den
Tankstutzen,-den Zusatztank oder fürdie Harnstoffeinspritzung, ist
sehr sorgfältig und mitviel Erfahrung vorzunehmen, damit auch alle
Artenvon Crashtests erfüllt werden können.
Probleme bei der Produkthaftung drohen
Der Automobilhersteller wird sich dessen bin ich sicherhüten, für ein
nicht von ihm verändertes Fahrzeug wieder die Produkthaftung zu
übernehmen. Das sollten diejenigen, die das Thema aufwerfen,-in
diesem Zusammenhang bedenken",-schließt Indra in dem Kommentar, der
am 29.September inder "AUTO Information"-(die ebenfalls im A&W Verlag
erscheint) abgedruckt war. Der im Jahr 1940 geborene Wiener war unter
anderem Leiter der Vorausentwicklung bei Audi und bei Opel.(RED)