Dieser Tage sieht man wieder Smartphones der Marke Nokia bei den
Händlern. Schon der Anblick des Schriftzuges, hinter dem jetzt eine -
immerhin ebenfalls finnische! - Firma namens HMD Global steckt, löst
nostalgische Phantomwärme am Ohrwaschl aus.
Damals, auf dem Gipfel
der Marktführerschaft, müssen sich die Manager in Espoo sicher
gewesen sein: Die Menschenwerden kein iPhone kaufen, das jeden Tag
an die Steckdose muss. Wer tauscht schon eine Woche Stand-by im
GSM-Netz gegen den Strom fressenden Touchscreen, der einer echten
Tastatur gegenüber im Nachteil ist? Gar nicht zu reden von der
Explosionsgefahr in der Hosentasche, dem horrenden Preis. Ähnliches
hört man heute in Sachen Elektromobilität: Wer wartet schon 20
Minuten, bis der Akku wieder geladen ist? Wer weiß, wie lang so eine
Batterie überhaupt hält? Wo soll der ganze Strom herkommen? Und wer
soll die vielen Ladestationen errichten? Nokia sprang erst dann auf
den Smartphone-Zug auf,als vom stolzen Marktanteil nichts mehr zu
retten war - und sind die Werte erst vernichtet, bleibt statt
Markentreue bloß die Nostalgie.