"Bauen die Autohersteller die falschen Autos? Sie lassen unter
Ausnützung der grandiosen elektronischen Heinzelmännchen einen
Tsunami von neuen Modellen über uns hereinbrechen."
dass Moral wird nicht gewonnen, möchte ich lästig, listig mit
erhobenem Zeigefinger Moralinsäure (umweltfreundlich!) verspritzen.
Es erreichen mein waches Auge immer wieder die Ergebnisse der
klitzeklein säuberlichen Erhebungen, die irgendwelche Wissenschafter
-in wessen Auftrag auch immer -anstellen.
Nun wusste ich nicht, dass derart gebriefte Akademiker aus
europäischen Daten von 2013/2014 durch Modellrechnungen im September
2017 exakt "170 Tote durch Dieselfahrzeuge in Österreich"
herausfiltern können. 80 davon gehen auf das Konto der geschönten
Abgaswerte, suggeriert die Studie (siehe Seite 20). Wohl inspiriert
vom Märchenschloss Laxenburg, wo edel diese Denker residieren. Doch
nicht mit Details will ich mich hier beschäftigen, die wird das
International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) auf
Aufforderung der Branchenvertretung nachliefern müssen, sondern mit
dem Großen und die Königsidee lautet: Noch höhere Steuern, noch
weniger Fahrraum, noch mehr Auflagen, damit die sturen Autofahrer
sich besinnen und ein Auto nur noch mit Alternativantrieb teilen -
nicht besitzen!
Vor meinem geistigen Auge erscheinen schon die Züge mit den
Autotransportern, die binnen kürzester Zeit Erneuerung für den
überalterten Wagenpark Österreichs bringen. Alles unter Euro 6,
maximal 5, das sind Millionen Fahrzeuge, die in die Schrottpressen
müssen. Jahresumsatzvervielfachungen auf einen Schlag. Das wär" ein
Leben. Fragt sich nur für wen und wie lange?
Und erst bei den Nutzfahrzeugen: alle ohne entsprechende
Abgasreinigungsanlagen weg von der Straße. Herrlich. Es gäbe dann
fast gar keine mehr, denn leider, liebe Politiker und Politikerinnen
im Verein mit den gekauften Studienmachern, hat noch keiner der
großen Derwische der Autoindustrie eine Generallösung parat,
emissionsfrei unseren Lebensraum zu bedienen. Aber so was stört ja
forscheWahlkämpfer nicht und schon gar nicht jene Bedenkenträger,
der ihr unerschöpflicher Born neuer Ideen in ihrem Kreuzzug gegen das
Auto ist. Weg mit dem vierrädrigen Volksvermögen. Schrottberge stören
uns nicht, wir sind das Land der Berge. Und die Regierung könnte
Blech verkaufen, statt nur Blech zu reden.
Allen Ernstes: Die edle Riege aus den dualen Parlamenten Brüssel und
Wien verdient die höchste Wertschätzung, die ihr die
Fahrzeugwirtschaft geben kann. Keine rührt besser die Verkaufstrommel
für die Optimierungsgiganten, Billiglohn- und Billigsteuernutzer
ausländischer Provenienz.
Es knien vor Ihnen in Dankbarkeit, liebe Politiker und
Politikerinnen, die bisher um ihr nacktes Weiterleben zitternden
daheim gebliebenen Mitglieder der Fahrzeugwirtschaft gemeinsam mit