Die Reifentests vonÖAMTC und ARBÖ bringen wieder sehr erfreuliche
Ergebnisse mit kaum negativen Überraschungen. Neu sind hingegen die
Erfolge der günstigeren Konzernmarken.
DerÖAMTC hat mit seinen Partnern dieses Mal die Dimension 195/65 R15
sowie mit 215/65 R16 zum ersten Mal seit 2012 wieder eine
SUV-Bereifung unter die Lupe genommen. Auch die vom ARBÖ und seinen
Partnern getestete Dimension 235/55 R17 kommt auf SUV-Modellen zum
Einsatz. Ein Test dieser Pneus ist insofern wichtig und interessant,
weil der Anteil an SUVs nach wie vor wächst und sich bei manchen
Besitzern noch immer ein gänzlich falsches Sicherheitsgefühl
verfestigt. "Abgesehen von den gesetzlichen Vorschriften sollten auch
bei allradgetriebenen Fahrzeugen bei winterlichen Fahrbahnbedingungen
immer gute Winterreifen verwendet werden", erklärt
ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel: "Bergauf kann der
Allradantrieb Griffschwächen kaschieren, aber bergab gibt es dann im
wahrsten Sinn des Wortes kein Halten mehr."
Lediglich eine Enttäuschung
BeimÖAMTC-Test gibt es lediglich eine Enttäuschung: Der Nankang Snow
SV-2 fällt durch -"nicht empfehlenswert". Am anderen Ende der Tabelle
gibt es in der Dimension 215/65 R16 einen eindeutigen Gewinner: Der
Dunlop Winter Sport 5 holt sich als einziger Vertreter vier Sterne
und "sehr empfehlenswert".Das überaus breite Mittelfeld der
"empfehlenswerten" Reifen besteht hier aus 14 (!) Modellen. Der
Dunlop Sport 5 überzeugt übrigens auch als Sieger beim
ARBÖ-Winterreifentest. Die "sehr empfehlenswerte" Beurteilung kann
sonst lediglich noch der Konzernbruder Goodyear Ultra Grip
Performance Gen-1erreichen. Als "empfehlenswert" beenden darüber
hinaus weitere 5 Kandidaten den aus 8 Modellen bestehenden ARBÖ-Test.
Leicht dahinter liegt nur der Cooper WM-SA2+, den der ARBÖ als nur
"bedingt empfehlenswert" einordnet.
Bleibt noch die klassische Kompaktklasse, auf die gerne Reifen der
Dimension 195/65 R15 montiert werden und die derÖAMTC zum Vergleich
herangezogen hat. Hier schaffen es hinter Sieger Continental mit dem
esa-Tecar und dem Kleber noch zwei weitere Modelle mit "sehr
empfehlenswert" aufs Stockerl. Ein erneut breites Mittelfeld besteht
aus 12 "empfehlenswerten" Modellen. Lediglich der Semperit
Master-Grip 2 muss aufgrund von Schwächen auf trockener Straße mit
"bedingt empfehlenswert" auskommen.
Mehrere Marken für unterschiedliche Kunden
Budget, Quality und Premium lauten kurz zusammengefasst die drei
Kategorien, in die man Reifen in der Vermarktung einordnet. Um ein
möglichst breites Angebot bieten zu können, haben einige große
Hersteller mehrere Marken im Angebot, die unterschiedlich
positioniert sind. Bislang standen Preis und Qualität (auch im
Testergebnis) im vergleichbaren Verhältnis. Der neue
ÖAMTC-Winterreifentest zeigt allerdings ein etwas anderesBild.
"Heuer liegt das eine oder andere Modell aus dem sogenannten
"Quality-Segment" vor den Premiummodellen des gleichen
Reifenkonzerns", erwähnt Eppel.
So geht Platz zwei beim 195/65-R15-Test an den von Goodyear für die
Schweizer Tecar produzierten (und dort erhältlichen) Esa-Tecar Super
Grip 9, der drei Plätze vor dem Goodyear UG 9 landet. Spannend auch
der Erfolg des Kleber Krisalp HP 3 aus dem Michelin-Konzern. Dort
könnte man sich darüber freuen, wäre der Michelin Alpin 5 als
technologisches Flaggschiff nicht 9 (!) Plätze dahinter.
Zu dessen Verteidigung muss man freilich die konsequente Orientierung
auf die wirtschaftlichen Parameter ins Treffen führen. Der Alpin 5
ist der einzige Pneu, der es -mit 1,5 -beim Verschleiß deutlich unter
die Note 2 schafft. Experten wissen schließlich ob des Zielkonfliktes
zwischen Verschleiß, Rollwiderstand und Nasshaftung. Das gilt
übrigens noch stärker in der Dimension 215/65 R16, wo der Alpin mit
der Note 0,5 noch eine ganze Note besser ist als der Rest des Feldes.
Mit allen anderen Leistungen ergibt das Platz 5. Der günstigere
Konzernbruder BF Goodrich schafft hingegen den beachtlichen zweiten
Rang. Kommt Quality schon vor Premium oder ist das Ergebnis nur der
Gewichtung der Kriterien geschuldet? Der Markt wird es entscheiden.